Tagebuch
Hobbes
oder
Kleiner Mann ganz groß
Hobbes, im Zwinger `von E-Ka.ya-na` am 13.03.2012 als 4. von 6 Babys geboren, wurde bei der Geburt Blitz getauft, weil ein kleines Blitzzeichen seinen Rücken ziert.
In vielerlei Hinsicht machte und macht er seinem Namen alle Ehre:
blitzschnell war er auf der Welt
blitzschnell erlangte er Mamas Zitze
blitzschnell eroberte er unsere Herzen
blitzschnell erreichte er alle Spielgeräte
blitzschnell kletterte er auf diversen Welpenspielgeräten herum
blitzschnell erklomm er die Treppe (oh …oh …)
blitzschnell schlich er sich in die Herzen von Carsten, Sonja und Yuma.
Es kam wie es kommen musste, sie besuchten uns, sahen ihn und …….. es war um sie geschehen. Von diesem Tag an drehe sich ihr Leben erst einmal nur um den kleinen Mann – nun nicht mehr Blitz, sondern Hobbes genannt. Viele Besuche folgten noch und es war immer herrlich.
In einem Tagebuch schrieben sie auf recht amüsante Weise ihre Erlebnisse mit einem Welpen auf, und es ist eine `Pflichtlektüre` für alle potentiellen Welpenkäufer, denn so anschaulich und plastisch geschildert bekommt man die erste Zeit mit einem Welpen mit allen Höhen und Tiefen nirgends geschildert.
Wir haben die Erlaubnis bekommen, die Texte auf unserer HP zu veröffentlichen.
Danke dafür und nun viel Spaß bei der Lektüre!
Kapitel 1 Die Fügung
Hase bat mich darum, dass ich mal aufschreibe, wie das alles mit Hobbes so gekommen ist. Aber eine richtig, richtig fröhliche Geschichte ist es eigentlich nicht, denn sie ist ganz eng mit Jonnys Reise über die Regenbogenbrücke verbunden und wirklich persönlich.
Unser Jonny ist am Dienstag, den 13.03.2012 über die Regenbogenbrücke gegangen. (Er war fast 17 Jahre alt. Es hat nicht mehr viel gefehlt und deswegen hat meine Freundin zu mir gesagt: „Das zählt trotzdem. Jonny ist mit 17 über die Regenbogenbrücke gegangen! Das darfst Du ruhig sagen!“ Also sage ich es…)
Mir war klar, dass mich der Tod unseres Hundes umhauen würde. Ich war auf die Wucht des Aufpralls vorbereitet. Mein Hase hatte Angst vor dem Tag, an dem es
passieren würde, weil er sich um mich sorgte. Und dann kam der Tag, der kommen musste. Die Trauer schlug uns
mitten ins Gesicht. Es war keine Ohrfeige, es war ein Fausthieb. Ich spüre noch das Rauschen in den Ohren, als der Tierarzt sagte: „Es ist vorbei!“ Ich spüre noch, wie mich die Kraft aus den Beinen verließ und ich dachte, ich kann nicht aufstehen. Plötzlich war die Wohnung leer. Kein Geräusch mehr von unserem Stinke-Pete, seine Lieblingsplätze nicht belegt, niemand der uns an der Tür erwartete, kein Trappeln der Pfoten auf dem Laminat. – Einfach Stille! Ich dachte, ich kann nie
wieder einen Hund haben.
Der Hase wurde von seinen Gefühlen überrumpelt. So war er eben nicht vorbereitet auf das, was nach dem Tag X passieren
würde und schließlich war ich es, die sich um ihren Hasen sorgte, der in all der Zeit immer für mich da war. Und hilflos habe ich zugesehen, wie mein Hase litt.
Den einzigen Trost, den ich in dieser Zeit finden konnte, war der Trost von dem Hund
unseres Programmierers. Dieser Hund war derjenige, der in der Lage war, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Er war einfach ehrlich und begegnete mir offen und
fröhlich, wie üblich. Er forderte seine Leckerlis ein und saß schwanzwedelnd neben mir, sprang mir auf den Schoß, machte Geräusche beim Schnüffeln und schmatzte, wenn er etwas Leckeres verschlang.
Und so schickte ich ihn zu meinem Hasen und erlebte, wie dieser Hund es schaffte, was mir nicht möglich war: Dem Hasen Trost zu schenken.
Ohne große Worte, wussten mein Hase und ich, dass wir früher oder später einen neuen Hund in unser Leben lassen mussten. Von „wollen“ kann keine Rede sein. Uns war klar, dass wir ohne Hund nicht komplett waren. Aber erst nach dem
Sommer!
Ich erzählte viel über die Zeit mit Jonny als er ein Welpe war und was er so angestellt hat und wie viel wir gelacht
haben und dass wir dachten, wenn wir die Pfützchen mit Essigwasser wegwischen, der Jonny nicht mehr an die selbe Stelle Pipi macht und bald das
ganze Haus nach Essig stank.
Und eines Abends sagte Carsten zu mir: „Wenn wir einen neuen Hund anschaffen, dann muss es ein Welpe sein! Ich wünsche mir so sehr, dass ich Jonny’s Welpenzeit miterlebt hätte.“ Ich erklärte mich einverstanden und die aktive Suche nach einem Hund begann.
Wie ich bereits schon mal erwähnte, bin ich ja die Preußin in der Familie. Nichts läuft ohne ordentliche Recherche und das Erstellen von Listen und Tabellen. Wenn ich nicht etwas zum Abhaken habe, bin ich unglücklich. Also begab ich mich auf die Suche nach einem Hund für uns. Ich wog alle Für und Wider ab, fragte mich, welche Sorte Hund in unser Leben passen würde, las über die verschiedenen Rassen nach, worauf man beim Hundekauf achten sollte, dachte auch über Mischlinge und den Tierschutz nach und so weiter und so fort.
Und ich begann, mich ein wenig über den Hasen zu ärgern. Offensichtlich war ihm die Tragweite unserer Entscheidung, einen neuen Hund in unser Leben zu lassen, nicht bewusst. Während ich vor Verzweiflung schon fast die Haare raufte, blieb der Hase final entspannt, wenn ich ihm täglich eine neue Hunderasse vorschlug, die „ach, so toll“ in unser Leben passen würde. Und es sollte am besten ein Weibchen sein und es sollte nicht das Wildeste aus dem Wurf sein und toll wäre, wenn…
Je mehr ich recherchierte, desto klarer wurde mir, dass wir hingehen mussten. Man kann noch so viel lesen, letztlich muss man sich selbst ein Bild machen. Sowohl von der Rasse, als auch von der Umgebung, in der ein Welpe groß wird.
Ich suchte Adressen von PON-Züchtern und Tibet Terrier Züchtern in unserer Umgebung heraus und zwar diejenigen, die Welpen da hatten. Schließlich wollte ich doch sehen, wie die Babys leben und wo sich die Rassen unterschieden.
Ich präsentierte die Liste meinem Hasen mit den Worten: „Guck mal Hase. Ich habe hier mal ein paar Termine gemacht. Ich möchte da mal hinfahren und gucken! Wir sollten die Lütte aber lieber zu Hause lassen, weil ich nicht weiß, was uns erwartet und wir jetzt gerade erst April haben und wir uns ja einig waren, dass vor dem
Sommer kein Hundi bei uns einzieht.“
Bereitwillig stimmte der Hase zu. Er gab noch an, dass er nicht wüsste, ob er an dem ersten Termin dabei sein kann, weil gerade echt viel im Büro zu tun war.
Der erste Termin, der auf der Liste stand, war der Termin mit Ursel. (Huhu Ursel!!! *wink*) Hase konnte es einrichten, mitzukommen und wir fuhren hin. Ich glaube, es war ein Sonntag. Ursel erwartete uns schon mit ihrer Rasselbande. Ich hörte zuerst O’lhi und als ich ihn sah, verschlug es mir fast den Atem. Er sieht unserem Jonny ganz arg ähnlich und er hat die gleiche Stimme, wie Jonny, wenn er bellt. Ursel stellte uns ihre Mädels vor. Ich verliebte mich gleich in sie. Und zwar in alle drei! Jede hat ihren eigenen Charakter und alle so fröhlich und Fremden gegenüber gar nicht misstrauisch, wie es in der Rassebeschreibung steht. Lilly gesellte sich direkt zu mir auf den Fußboden und ließ sich ausgiebig von mir Kraulen. Ich hätte sie so klauen können. Still und heimlich und ganz unaufdringlich, eben ein ganzer Schatz, schlich sich E’naya zu mir. Ganz unauffällig und brav.
Während ich mit den Großen schmuste, habe ich nicht bemerkt, wie sich mein Hase bei den Welpen aufhielt. Irgendwann sagte er zu mir: „Guck mal, Sonja! Die Babys! Willst Du die denn gar nicht sehen?“ Natürlich wollte ich! Ich wollte aber vor allem die Großen sehen, weil ich wissen wollte, was das für eine Rasse ist, diese Tibet Terrier. Ich wollte mich doch nicht verlieben!!! Ursel drückte dem Hasen einen Welpen in den Arm und fragte mich: „Wollen Sie auch mal einen Welpen auf dem Arm halten?“ Ich war zurückhaltend, konnte aber dann doch nicht widerstehen…
Ich weiß nicht, wie lange wir bei Ursel waren. War es eine Stunde oder waren es zwei? Ursel hatte mich überzeugt. Ich konnte mir durchaus vorstellen, beim nächsten Wurf einen Hundi von ihr zu nehmen. Nachdem was ich so gelesen hatte, ist Ursel in meinen Augen eine Bilderbuchzüchterin. Aber da war ja noch der Termin mit den PON…
Wir verließen Ursel. Ich hatte die Infos, die ich haben wollte. Wir stiegen ins Auto ein, ich schnallte mich an. Plötzlich kratzte der Hase an meinem Arm und sah mir tief in die Augen: Der mit der weißen Schnauze.
Ich: Hase, wir wollten doch bis zum Sommer warten.
Er: Der mit der weißen Schnauze!
Ich: Wir wollten doch ein Mädchen nehmen.
Er: Der mit der weißen Schnauze!
Während der Autofahrt erzählten wir uns, wie toll es uns bei Ursel gefallen hat und wie toll Ursels Hunde sind. Wir kamen zu Hause in unsere Wohnung und wieder wurde mir deutlich, wie leer mein Leben ohne Hund war.
Er: Ich rufe morgen Ursel an und sage ihr, dass wir den mit der weißen Schnauze nehmen.
Ich: Warum denn der mit der weißen Schnauze?
Er: Weil er uns ausgesucht hat. Alle anderen haben miteinander gespielt. Er ist aus dem Spiel raus und hat uns durch das Gitter angesehen. Er hat an meinem Finger geleckt.
Wir wägten ab. Eigentlich war ich nicht dafür. Aber andererseits, gegen alle Vernunft, war da diese kleine Stimme in meinem Kopf. Ich denke, ich wusste genau, was Carsten empfand. Genau dieses Gefühl hatte ich damals bei Jonny. Carsten hatte sein Herz an Hobbes verloren. Richtiggehend verknallt hat er sich!!! Und ich habe mich aufrichtig für Carsten gefreut.
Als ich dann wieder allein mit mir und der Stimme in meinem Kopf war, sah ich mir noch
mal Ursels Internetpräsenz an. Ich schaute mir die Fotos an, die Fotos von Hobbes und las mir dann das Tagebuch zur Geburt
durch: „Dienstag, 13.03.2012
Wir freuen uns unglaublich, dass auch bei unserem B - Wurf wieder alles so problemlos geklappt hat. Den Welpen geht es prima, sie sind alle fit und gesund, E`Na-ya hat die Geburt gut gemeistert.
Sie hegt und pflegt ihre Babys, für meine Verhältnisse schon etwas zu viel.“
Jeglicher Widerstand, der sich in meinem Herz noch regte, war damit gebrochen. Vielleicht
war es Schicksal? Hin und wieder stelle ich mir vor, wie Hobbes und Jonny sich auf der Regenbogenbrücke begegnet sind und Jonny zu Hobbes gesagt hat: „Geh mal zu den Hasen! Da ist es schön! Pass gut auf sie auf!“
Die Entscheidung war gefallen.
Mit Hobbes zog die Musik wieder in unser Haus. Die Stille war vorbei.
Meine Tochter fragte mich mal: „Mama, denkst Du der Jonny wäre böse, wenn er wüsste, dass wir schon einen neuen Hund haben?“ und ich antwortete ihr: „Schätzchen, dass wir uns einen neuen Hund wünschen, liegt nur daran, dass Jonny so ein toller Hund war! Und ganz ehrlich? Jonny ist mit
Sicherheit froh, dass wir keinen Welpen angeschafft haben, solange er noch da war und unser Prinz Stinke-Pete sein konnte.
Der Rüde mit der weißen Schnauze bekam von uns den Namen: Bya-ra-wa `Hobbes`.Bya-ra-wa steht für den Aufpasser und Hobbes ist Calvins Plüschtiger, der in Calvins Phantasie lebendig wird. Es handelt sich dabei um die Figur aus den Comics
von „Calvin und Hobbes“ von Bill Watterson. Wer die Comics kennt, weiß welche tiefe Freundschaft Calvin und Hobbes verbindet. Sie geht über das Maß eines Kindes zu seinem Kuscheltier hinaus.
Liebe Grüße Sonja
Kapitel 2 Die
Planung
Alles ist vorbereitet!
Der Counter für zerkaute Dinge ist auf "reset"
gesetzt
der Garten ist bereit für Buddelaktionen
die Nachbarshunde sind vorgewarnt...
Hobbes, Du kannst kommen!
Yay! Wir freuen uns!
Der "stolze" Rüüühüüüüdeee kommt von Ursel.
Die Mama ist die sanfte E`Na - ya und der Papa der lustige O`Lhi.
Ich muss bestimmt heulen, wenn wir Hobbes bei Ursel abholen!
Ich bin immer so nah am Wasser gebaut! *g*
Ein bisschen fies komm ich mir schon vor. Aus Sicht
des kleinen Hobbes, reißen wir ihn ja aus seinem
wunderschönen zu Hause raus. Aber andererseits
werden die Babys auch immer rüpeliger und es ist ja
ein richtiger logistischer Aufwand, die Bande von einem Bereich in den nächsten zu verfrachten!?
Am Samstag haben wir bspw. versucht Ursel zu helfen, die Welpis aus dem "Frisuren-Salon" herauszubefördern... War man dabei, die letzten zwei rauszuheben, kamen die anderen vier hinterrücks direkt wieder reingestürmt. Da kann man schnell das Gefühl bekommen, dass das mehr als 6 Babys sind.
Ja, das kann man sich so vorstellen, wir holen ihn bald mit einem lachenden und weinenden Auge.
Es ist halt die ganz kleine, leise Stimme, die mir zuflüstert: Armer Hobbes... Ich bin einfach zu weich für die Materie... *hihi*
Kapitel 3 Der Einzug und die erste Nacht
Hallo ihr Lieben,
dann will ich euch mal den kurzen Statusbericht nicht
vorenthalten:
Autofahren: doof!
das Rudel weg: doof!
spiegelndes Klavier: doof!
neben dem Kennel schlafen: doof!
im Kennel schlafen: doof!
überhaupt schlafen: superdoof!
Jetzt in ganzen Sätzen:
Boaaahhh! What a night.
Kaum sind wir von Ursel weggefahren, fing das Jammern an. Glücklicherweise war die Autofahrt nicht lang, so dass mir eine Synapsenabkopplung erspart geblieben ist. Zwischendurch hat er sich
beruhigt, nachdem wir mit Gesang eingestimmt haben. Übrigens bei den Top Ten Hobbes Hits steht: "Der Wald steht still und schweiget" auf Platz 1, dicht gefolgt von "Schlaf, Kindchen schlaf!".
Weit abgeschlagen ist das Lied: "Haus am See".
Zu Hause angekommen, haben wir den Tipp von Ursel beherzigt und Hobbes an die Stelle im Garten gebracht, an der er sich zukünftig lösen darf (bis wir mal auf unsere ordentliche Gassi-Runden
kommen). Während mein Hase eine geschlagene Stunde Hobbes darum gebeten hat, Pipi zu machen, habe ich in der Zeit das Abendessen für den Jammerprinzen zubereitet. Selbstverständlich mit
Küchenwaage: Bergerlandwurst 150g .
Nachdem mein Hase mich um Mütze, Schal und Handschuhe gebeten hat, weil er vermutete, die Nacht im Garten zu verbringen, habe ich angeregt, das mit dem Pipi vielleicht doch auf nach der Mahlzeit
zu verlegen. Nach kurzem Abwägen von Für und Wider, haben wir uns entschlossen, dass wir Abenteurer sind und das Risiko eines Pfützchens im Vergleich zu einer ordentlichen
Nasennebenhöhlenentzündung meines Hasens, doch das geringere Übel ist.
Gesagt getan, der Hund zieht in die Wohnung ein, ohne sich gelöst zu haben. Naaa, gut.
Ganz nach Rütters, stürmten meine Eltern direkt in die Wohnung, um den "stolzen Rüden" lautstark zu bewundern. Neee, war das
schööön. Ich war ja von der Fahrt noch nicht genervt genug. Kurzer Hand habe ich die Bagage wieder rausgeschmissen. In der Zwischenzeit hat Hobbes dann auch seinen Wassernapf gefunden und sich
nochmal ordentlich betankt. Dann das Abendessen und der Hund war versorgt.
Während wir noch darüber philosophierten, welchen Kohldampf der Hundi schob, lief Hundi auch schon suchend durch die Wohnung. Hektik! Hundi will machen!!!
Zu zweit rannten wir den Hund im Arm die Treppe runter, fummelten die Leine an das Halsband, rissen die Tür auf, setzen den Hundi ab und "Tadaaaa!" der Hund macht. PARTY ON! DER HUND MACHT PIPI!
Fortsetzung folgt...
Bei einem der letzten Besuche, teilte uns Ursel dann mit, dass Hobbes wohl eher nicht so der Typ Kennel-Freund sei, wie sie
beobachten konnte. Aber naja, mit viel Geduld und Spucke lasse sich der kleine Freibeuter sicher auch an einen Kennel gewöhnen und er wird da sicher dann auch die Nächte dort verbringen.
Okeee. Unser Ziel: Sobald der Hund etwas länger die
Nacht ohne Pipipausen durchhält, soll er im Kennel
mit uns oben, auf dem Dachboden im Schlafzimmer schlafen. Vor den Schlaf hat der liebe Gott Nerven aus Draht gestellt.
Da standen wir also in unserem kurzen Hemd und dem vermeintlich wenig durch Hobbes geliebten Kennel. Während der, durch den Verlauf des Abends, aufgekratzte Hund im Glänzeklavier sein Spiegelbild anknurrte, anjaulte und anbellte und ich
versuchte, die größten Kratzspuren durch
aufgeregtes „TABU“ sagen und wegschieben des ebenso aufgeregten Hundes zu vermeiden,
war mein Hase verschwunden...
Vom Dachboden vernahm ich dumpf: „Wo ist eigentlich
mein Schlafsack und die Luftmatratze?“
„Ganz ehrlich, Schatzi! Ich habe gerade andere Probleme, als mit Dir zusammen unsere Campingausrüstung zu suchen! Heute bist Du mal auf Dich allein gestellt.“
Dann vernahm ich Triumph-Rufe! „Ach, hier!“ Kram, kram, kram...
Mit stolzgeschwellter Brust kam Schatzi mit seiner Beute in Form von Schlafsack und selbstaufblasbarer Luftmatratze die Treppe hinunter. „Wenn Du jemandem erzählst, dass ich heute Nacht auf dem Boden vor dem Kennel schlafe, gibt
es Ärger! - Was macht er denn
da?“ Hobbes war noch immer lautstark auf der Suche
nach dem Hund in dem Klavier.
Wie haben wir also die Nacht verbracht?
Szenario 1:
Hund in den Kennel, Hase auf der Luftmatratze vor dem geöffneten Kennel, Sonja auf dem Sofa.
Protestgeschrei seitens des „stolzen“ (jaja) Rüdens. Hobbes fand den Kennel, wie bereits geschildert und angenommen, doof und kletterte einfach über den Hasen hinweg.
Szenario 2:
Hund in den Schlafsack, Hase auf der Luftmatratze vor dem geöffneten Kennel, Sonja auf dem Sofa. Erst Ruhe, nach einer halben Stunde Protestgeschrei. Hund wieder raus.
Szenario 3:
Hund neben dem Kennel, Hase auf der Luftmatratze vor dem geöffneten Kennel, Sonja auf dem Sofa. Erst Ruhe, nach einer halben Stunde Protestgeschrei. Sonja fängt an zu motzen.
Szenario 4:
Hund in den Kennel, Kennel rundherum zu, oben offen, Hase auf dem Sofa, Sonja auf dem Sofa. Hases Hand rein. Erst Ruhe, nach einer halben Stunde Protestgeschrei und Ausbruchsversuche. Sonja motzt
wieder.
Szenario 5:
Hund in den Kennel, Kennel rundherum zu, oben offen, Hase auf dem Sofa, Sonja auf dem Sofa. Sonjas Hand rein. Ausdauernder Protestgeschrei und Ausbruchsversuche. Sonja resigniert:
„Weißt Du was? Egal, was wir machen, der Hund
findet alles doof. Ich mach jetzt den Kennel zu. Es tut mir echt leid, aber ich muss jetzt mal SCHLAFEN!“
Szenario 6:
Hund in den Kennel, Kennel rundherum zu, oben zu, Hase auf dem Sofa, Sonja auf dem Sofa. Protestgeschrei, Ausbruchsversuche. Sonja und Hase halten sich die Ohren zu.
Und dazwischen? Alle 2 Stunden mit dem Hundi raus. Pipi machen lassen. Kam Pipi? NATÜRLICH NICHT! Nur das eine Mal, als Sonja sagte: „Vielleicht muss er ja einfach nur mal zur Ruhe kommen.“
Decke nass... *grmpf*.
Zu meiner Verteidigung möchte ich kurz anmerken,
dass das jetzt schon 17 Jahre her ist, seit ich meinen letzten Welpen versorgt habe... *gnaaa*
Aber wisst ihr was? Irgendwann ist auch so eine Nacht vorbei und Kaffee ist echt ein Wundergesöff! Ich hätte nicht gedacht, dass ich am Dienstag überhaupt aufstehen kann...
Kapitel 4 Erziehung oder Welpenschule
Hobbes und die Erziehung Teil 1
Hobbes (der feine Herr), Frau Hase und meine Schwiegermutter gammeln auf dem Sofa rum. Ich sitze am Laptop und bin in meine Arbeit vertieft. Ich sehe zwar nicht so
richtig, was auf dem Sofa abgeht aber was ich höre, lässt mich mit dem Kopf auf die Tischplatte hauen.
…Hobbes kaut an etwas rum….
Sonja: „Neeeee HobbsiPoppsi das darfst du nicht!“
… Der Welpe fliegt vom Sofa…
…Hobbes macht große Augen und meine Schwiegermutter nimmt ihn direkt wieder hoch…
…Es sind keine 10 Sekunden vergangen…
Sonja: „Neeeee…“
Schwiegermutter: „Warum, der hat das doch schon wieder vergessen.“
…Sonja macht den Todesblick in ihre Richtung…
…Schweigen…
…Hobbes muss unten bleiben….
…Sonja steht auf und geht duschen…
…3 Sekunden später liegt Hobbes wieder auf dem Sofa und kaut…
ARRRGGGHHH
Hobbes=1, Erziehung=0
Hobbes und die Erziehung Teil 2
Na sauber, meine Schwiegermutter setzt noch einen drauf. Es ist so ca. 8:20 Uhr. Frau und Herr Hase hängen bereits vor der laufenden Kaffeemaschine und warten auf Vollzug. Schwiegermutti setzt
sich auf das Sofa. Hobbes kommt sofort angerannt und fiept lautstark.
Schwiegermutter: „Ohhhh, Hobbsibaby willst du auf das Sofa?“
…Sonja schaut zum Sofa und räuspert sich…
Sonja: „Mama, du wirst doch nicht den Hund auf das Sofa heben, wenn der fiept?“
…Meine Schwiegermutter beugt sich nach unten, bis sie fast Nase an Nase mit dem Hund ist. Hobbes, der sichtlich erstaunt über die akrobatischen Fähigkeiten meiner
Schwiegermutter ist, hört direkt auf zu fiepen und versucht meiner Schwiegermutter durch das Gesicht zu lecken…
…Die schnappt sich den Hund und hebt ihn auf das Sofa, mit dem trockenen Kommentar: „So, der fiepst nicht mehr.“
Ich habe wieder dieses Pochen in der Schläfe…oh man…
Hobbes=2, Erziehung=0
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Nach dem anstrengenden Vormittag (Frauchen übergehen und Autoritääät untergraben) liegen jetzt MEINE MUTTER und PRINZ PLÜSCH einträchtig hardcorekuschelnd auf der Couch und halten Siesta. Die
beiden kann kein Wässerchen trüben. Ganz klar, wer das schwächste Glied im Schafsverschlag ist...
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Hobbes und die Erziehung (Teil 3)
Es gibt Erfolge und Misserfolge zu vermelden. Zuerst das Positive und ganz oben auf meiner persönlichen Hitliste vom Wochenende. Frau Hase hat es laut ausgesprochen
und damit ist es offiziell. TAADAAA… Der Welpe ist stubenrein! Stein des Anstoßes bei Frau Hase: HobbsiPoppsi frisst, tobt etwas herum und ist plötzlich verschwunden. Dann ein Beller, wir stürzen
zur Tür, da sitzt der kleine Racker und wartet. Ich klemme ihn unter den Arm und ab in den Garten, wo er auch ganz brav sein Geschäft erledigt. An die anschließende Party haben sich unsere
Nachbarn bereits gewöhnt. Nachts hält er dicht und mittlerweile traut er sich sogar beim abendlichen Spaziergang sein Geschäft zu verrichten… Man bin ich stolz, dass es Frau Hase endlich zugibt
;-)
Der Kleine macht jetzt auch prima „SITZ“. Sogar wenn ich ein paar Schritte zurück- gehe, bleibt er wo er ist. Allerdings bleibt er auch, wenn ich das Kommando
auflöse. Egal was ich mache, er bleibt sitzen…ARRGGGHHH. Ich muss mich schon total zum Hampelmann machen oder das Superleckerli dabei haben, damit es weiter geht… Wir arbeiten dran…
Hobbes hat es sich jetzt angewöhnt, zu bellen, wenn es ihm beim Fressen zubereiten zu lange dauert. Mich nervt das und ich habe
beschlossen dagegen zu arbeiten. Allerdings muss ich zugeben, dass die ersten Erziehungsversuche nicht nur den Hund verwirrt haben. Mein Hase hat mich auch ziemlich irritiert
angeschaut.
Ich stehe also in der Küche und bereite dem kleinen Feinschmecker seine Portion zu. Wenn er dann kläfft, lasse ich sofort die Gabel fallen (es scheppert), renne ins
Wohnzimmer und setzte mich hin. Der Gesichtsausdruck von Frau und Hund,… einfach köstlich.
Im Garten läuft es desolat. Hobbes springt/klettert jetzt über meinen so liebevoll improvisierten Zaun, schneller als ich „TABU“ rufen
kann. Zum Glück ist der Nachbar nicht da. Samstag bin ich noch mit Frau Hase im Baumarkt gestanden und dachte mir, dass der Behelfszaun sicherlich noch ein paar Wochen hält. Da lag ich mal wieder
episch daneben.
Der nächste Morgen fing schon außerordentlich, sagen wir, spannend an. Normalerweise schwöre ich ja wirklich auf Kaffee, zum wach
werden. Aber heute Morgen hat ein kleiner Adrenalinstoß meine erste Tasse entbehrlich gemacht. Während mein Hase fröhlich singend unter der Dusche steht und ich mich noch auf dem Dachboden
befinde, höre ich von unten ein Jaulen und Fiepen. Joooaaahr, denke ich, der Hobbes muss sich auch daran gewöhnen, dass Menschen rausgehen und Türen hinter sich
schließen, wieder reinkommen oder eben auch mal auf dem Dachboden sind und zwar ohne ihn. Plötzlich höre ich kein Fiepen mehr und ich finde: Prima, er erkennt, dass wir keine einfach zu hütenden
Schafe sind.
Da haben wir, wie kann es anders sein, die Rechnung ohne den Hobbes gemacht.
Ich werfe von oben einen Blick nach unten, da befindet sich Klein-Hobbes schon auf der Hälfte der Raumspartreppe (ihr kennt die Dinger aus Holz, mit den steilen Stufen) auf dem Weg zu mir. Ey,
ich schwör! Für den Bruchteil einer Sekunde hat kurz mein Herz ausgesetzt. Rasend schnell gingen mir folgende Dinge durch den Kopf: Wenn ich dem Hundi jetzt entgegen gehe, dann schreckt er
vielleicht zurück und fällt die Treppe runter. Wenn ich nach unten brülle, um den Hasen zu rufen, erschrickt Hundi vielleicht und fällt die Treppe runter. Guter Rat ist teuer. Ich entschließe
mich, mich einfach umzudrehen (vom Hund weg) ein paar Schritte von der Treppe wegzugehen, die Augen zuzukneifen und fröhlich zu säuseln: CAAARRSTEN!!! KOMM MAL GANZ SCHNELL!!! GAAANZ SCHNELL!
KOMM JETZT!!! – Ich höre das Wasser der Dusche noch immer rauschen. Hobbes weiterhin auf dem Weg nach oben. Wie legt man Hysterie in die Stimme, ohne zu kreischen?
Mein Säuseln wird eine Spur lauter: CAAARRSTEN! KOMM SOFORT! *flöt* Die Dusche geht aus. Hase reißt die Tür auf, stürmt splitterfasernackt und nass, wie er war, aus dem Bad, macht sich fast auf
den Fliesen im Flur lang, fängt sich, erfasst die Situation sofort, pflückt den Kletterer von der Treppe und rettet den Hund vor dem vermeintlichen Absturz. ALTAAA! Da ist man erst mal wach für
‘ne Mark (für die Jüngeren unter uns: D-Mark ist die Währung vor dem Euro, die es in Deutschland gab *fg*)! Während mein Schatzi so nackig und nass, mit dem Hund im Arm, im Flur steht, klopft es
heftig an der Tür. M E I N E M U T T E R! Selbstverständlich hat sie das Theater auch mitbekommen und will nachsehen, was da los ist. Mein Hase kreischt: MOMENT! und kann sich gerade noch hinter
die Badezimmertür retten, bevor meine Mutter hereinstürmt. – Hach, ja! War DAS schön! Dank Hobbes haben wir unsere Lektion gelernt.
(Der Baumarktbesuch wird dann wohl etwas ausgedehnter ausfallen. Neben dem Gartenzaun benötigen wir also noch eine Vorrichtung für die besagte Raumspartreppe.)
Und wieder neigt sich ein hobbesreicher Tag seinem Ende zu…
Die Hasen werden weich…
(und damit
meine ich nicht die übrig gebliebenen Schokohasen von Ostern)
Wir sitzen am Küchentisch und Hobbes tobt im Kennel, wo er mit seinem Elch ringt. Es müsste 3:0 für Hobbes stehen, das Plüschtier hat
keine Chance. Wir schlürfen gerade unsere erste Tasse Kaffee und ich überlege was ich auf meine Brötchen packe. Da fällt mein Blick auf die Packung mit dem Lachs. Während ich versuche den Lachs
mit bloßen Fingern aus der Verpackung zu bekommen, überlege ich ob Hobbes Lachs mögen würde. Ich schaue zum Kennel und trällere: „Hobbes, komm mal her“ (Natürlich
in einer uns Männern völlig unnormalen Tonlage). Hobbes hat mittlerweile einen 7.Sinn dafür entwickelt, ob es sich lohnt zu reagieren oder nicht. So auch diesmal,
Hobbes kommt angeflitzt, ich beuge mich runter und strecke ihm meine Finger entgegen, die er auch freudig ableckt. Plötzlich wird es dunkel über mir. Sonja schaut
mich mit dem Todesblick an und grummelt: „Was bitte schön machst du da?“.
Ich antworte: „Ich lasse ihn nur meine Finger abschlecken, wollte wissen ob er auf Lachs steht.“.
Sonja: „Bist du wahnsinnig, das ist als ob du ihn vom Tisch fütterst.“
Autsch, wie recht sie hat. Ich versuche die Situation zu retten, indem ich aufspringe und Hobbes bespaße.
Sonja: „Na super mein Hase, jetzt haben wir einen Bettelhund am Tisch.“
Dreck dreck dreck… ich habe in dem Moment gar nicht darüber nachgedacht und werde mir diese Szene die nächsten 16 Jahre anhören dürfen.
Aber Hobbes sei Dank, er hat nicht weiter gebettelt und sich prima mit den Schuhen meiner Schwiegermutter beschäftigt.
Und wieder neigt sich ein hobbesreicher Tag seinem Ende zu…
Abends liegen wir im Bett und Sonja sagt: „Komm wir lassen den Hobbes mal ins Bett.“.
Ich: „Nein, wir hatten das doch besprochen und du wolltest auch nicht, dass der kleine Mann in unserem Bett schläft.“
Sonja: „Ich will auch nicht, dass er in unserem Bett schläft. Ich will das nur mal ausprobieren.“
Ich: „Ausprobieren Hase? Was glaubst du wird der für ein Theater machen, wenn er nach 5 Minuten wieder raus fliegt und wir schlafen wollen.“
Sonja brummelt noch etwas und dreht sich um.
Es ist morgens und kaum regt sich etwas neben meinem Bett, schmeißt sich mein Hase quer über mich, greift nach unten und hebt das Fusselhirn einfach ins Bett. Wahrscheinlich hat sie die ganze
Nacht darauf gewartet mich einfach zu überrumpeln. Das war es, alle Vorsätze dahin… Na toll.
Hunde haben ja Urinstinkte, die sie seit ihrer Zeit als Wolf (in den weiten der Natur) beibehalten haben. So auch Hobbes, er steuert zielsicher in Richtung Fußende
und rollt sich ein. So wie der große Hund vor ihm und sicherlich viele anderen Hunde auch, die es bis ins Bett geschafft haben. Ich versuche die Situation noch zu retten, indem ich unter der
Decke mit meinem Fuß wackle. Hobbes springt an und liefert sich einen wilden Kampf mit der Wackeldecke. Ja ich muss zugeben, dass es echt niedlich ist, wenn der
Kleine so durch das Bett tobt. Nach 10 Minuten haben wir ihn wieder runter gelassen, was er auch akzeptiert hat. Sonja grinst mich frech an und geht runter.
Na toll, aber heute Abend wird es spannend…wird er die Ressource Bett einfordern und wie wird Frau Hase darauf reagieren.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen und Sonja isst sie alle auf…
Welpenschule Teil 1
Freitag 16:00 Uhr…
Hobbes und ich steigen in den Wagen. Bis jetzt lief das Autofahren recht gut aber Hobbes muss was ahnen.
16:12 Uhr
Ich kämpfe immer noch mit dem Navi, die Adresse zur Welpenschule kennt er nicht
(seufz). Hobbes macht auf dem Rücksitz Terror. Er hat eine Anschnallleine und ein
Geschirr um und tobt auf dem Kindersitz. Meine Nerven liegen blank, wir wollen schließlich zur ersten Stunde nicht zu spät
kommen.
16:13 Uhr
Hobbes ist jetzt gaaaanz ruhig. Beim Theater machen ist er vom Kindersitz in den Fußraum gerutscht. Das hat ihm gar nicht geschmeckt und nachdem ich ihm wieder hoch geholfen habe, hat er sich sofort eingerollt. Ich verkürze die Leine etwas und wir fahren auf Verdacht los (ohne Navi)…so wie früher, da hatten wir ja auch nix ;-)
16:56 Uhr
Die Welpenschule liegt mitten in der Pampa. Jetzt ist mir klar, warum das Navi nicht funktioniert hat. Es kennt halt nur Straßen. Durch das Gerüttel ist Hobbes so richtig tief eingeschlafen.
17:00 Uhr
Hurra, wir sind pünktlich…Allerdings verweigert Hobbes die Zusammenarbeit beim Aussteigen und natürlich werden die anderen Welpen erstmal standesgemäß verbellt.
So wie ich an der Hintertür am kämpfen gewesen bin und Hobbes gebellt hat, müssen die anderen Welpeneltern gedacht haben, dass ich sonst was für einen Hund da raus hole.
Dementsprechend breit ist dann auch das Grinsen gewesen, als Hobbes und ich dann endlich vor dem Auto gestanden haben.
17:05 Uhr
Wir sind auf dem Hundeplatz. Das Gelände ist wirklich toll und hat einen
abgetrennten Welpenspielplatz. Wir werden von einer Husky Hündin begleitet, die von
der Trainerin als Aufpasserin eingesetzt wird. Sie lässt meinen Hobbes keine
Sekunde aus den Augen.
17:10 Uhr
Die Welpen (und Besitzer) dürfen sich frei bewegen. Neben meinem Hobbes ist noch
ein Terrier Mischling und eine ältere Hündin da. Die Hündin ist schon 1 Jahr alt, kommt aber aus einer reinen Zwingerhaltung und hat noch nichts kennen gelernt. Hobbes mag die Dame und behandelt sie
für seine Verhältnisse „zärtlich“. Mit dem Terrier schaut das anders aus. Er und Hobbes liefern sich ein Gerangel nach dem
anderen.
17:11 Uhr
Das Gerangel zwischen Hobbes und dem Terrier wird rauer. Hobbes hat keine Chance gegen den Terrier und wird laufend umgenietet. Die Trainerin fragt ob es mir gut geht? Wie jetzt, der Terrier ist
doch nicht hinter mir her. Aber sie hat natürlich recht, der Hobbes
würde meine Unsicherheit spüren. Ich wiegele ab, schließlich ist der Hobbes aus seinem alten Rudel (Schermbeck) einiges gewohnt.
17:12 Uhr
Plötzlich geht die Husky Hündin dazwischen und maßregelt den Hobbes?!?! Die Tiertrainerin lacht und meint, der Hobbes hat es faustdick hinter den Ohren. Mein Gott, wie präzise die Hündin mit den Welpen umgeht, ist krass.
In der Zwischenzeit ist Hobbes auf meinen Arm geflüchtet und verbellt weiter den
Terrier. Die Trainerin sagt, dass es schön ist, dass Hobbes bei mir Schutz sucht,
allerdings nutzt er das jetzt auch eiskalt aus.
17:30 Uhr nach interessanten Gesprächen mit der Trainerin ist Hobbes jetzt an der
Reihe und darf einige Geräte ausprobieren. Wir üben konditionieren und anlocken. Ersteres klappt super, es gibt ja auch Leckerli. Letzteres
interessiert Hobbes nicht die Bohne, er will jetzt lieber mit der Husky Hündin
spielen. Die ist total lässig und bewegt sich so elegant, dass alle
Anspringversuche von Hobbes daneben gehen. Cool, das übe ich auch ;-)
18:20 Uhr
Die Trainerin hat überzogen, da Hobbes ja noch soooo viel Aufmerksamkeit braucht.
Aha…
18:30 Uhr
Wir sitzen wieder im Auto, Hobbes liegt ganz ruhig, immerhin hat er von der Hinfahrt gelernt.
Ich glaube wir werden noch viel Geld in der Hundeschule lassen. Ich muss noch so viel lernen... ;-)
Wir schieben das Missverständnis mit der Welpenschule einfach mal dem Hasen in die Schuhe! *hihi* Huhu, Hase!
Welpenschule Teil 2
Nachdem die Trainerin der ersten Welpenschule eigentlich schon ganz in Ordnung war, aber der Hase den anderen Welpen nicht leiden konnte, hat er sich entschlossen
noch eine zweite Welpenschule anzusehen. Außerdem sei der Freitagstermin ja ohnehin total doof und samstags dahin zu gehen, wäre insgesamt auch viel besser.
Samstagmittag stürmt der Hase nach dem Einkauf in die Wohnung: Ich fahr jetzt mit Hobbes zur Welpenschule. Willst Du
mitkommen?
Ich antworte ihm: Ja, klar will ich mitkommen!
Hase: Na, dann komm!
Ich: Wann? Jetzt?
Hase: Ja! Jetzt! In einer halben Stunde geht es los.
Ich: In einer halben Stunde fahren wir los?
Hase: Ne. In einer halben Stunde müssen wir da sein!
Ich: Öhm… Okeeee! Meinst Du, wir schaffen das? Wir brauchen Halsband, Geschirr, Leine und was zu Trinken für den Hundi und Leckerli! – Ach, ja! Und Hobbes, natürlich.
Zehn Minuten später sitzen wir im Auto, inkl. Hund, der sich sofort zum Schlafen auf der Rückbank eingerollt hat. - Noch 20 Minuten bis die Welpenschule los
geht.
Hase: Gib mal die Adresse in das Navigationsgerät.
Ich: Wie lautet denn die Adresse?
Hase: Keine Ahnung! Guck mal auf der Internetseite nach.
Während ich die Adresse so suche, fährt mein Hase auch schon los. Die ungefähre Richtung kennt er ja. Ich gebe die Adresse ein. – Noch 15 Minuten bis die
Welpenschule los geht.
Das Navigationsgerät zeigt 20 Minuten Fahrtdauer an. Naja… dann kommen wir halt ein bisschen später. Ich schau mir ein wenig die Internetpräsenz an und stoße dann
auf die Seite mit der Welpenstunde und lese:
„Bitte bringen Sie ein Säckchen mit Leckerlis mit (check) und ziehen Sie Ihrem Hund ein Halsband an (check). Die erste Stunde ist zum Kennenlernen und kostenlos
(coool). Darüber hinaus benötigen Sie noch den Impfausweis und die Versicherungspolice Ihrer Hundehaftpflichtversicherung.“
Ich (wieder): Öhm… hier steht, wir brauchen den Impfausweis und die Versicherungspolice für Hobbes. Haben wir die
eingepackt?
Hase: Ne. Hab ich nicht eingepackt.
Noch 10 Minuten bis die Welpenschule los geht. Das Navigationsgerät zeigt immer noch 20 Minuten Fahrtdauer an, wir stecken im Stau.
Ich (zweifelnd): Meinst Du, das macht noch Sinn, wenn wir da überhaupt hinfahren?
Hase: Ja, warum denn nicht?
Ich: Weil ich es ziemlich doof finde, erstens zur ersten Stunde zu spät zu kommen, zweitens wir ohne Unterlagen hinfahren.
Hase: Ach, jetzt sei nicht so. Wir bringen die Unterlagen dann beim nächsten Mal mit.
Ich (eher ein bisschen preußisch veranlagt): Also, wenn ich Welpenbesitzer wäre und da käme jemand zu spät und ohne Unterlagen und der Trainer würde sagen: „Kein
Problem!“, da wäre ich aber ganz schön sauer. Woher soll ich denn wissen, ob der andere Hund überhaupt geimpft ist? – Ich meine, die kennen uns ja nicht…
Es entbrennt eine Diskussion zwischen Hase und mir. – Noch 5 Minuten bis die Welpenschule los geht.
Der Hase, mittlerweile eeecht maaa stinkig, brummelt sich irgendwas in den Bart und macht bei nächster Gelegenheit einen U-Turn und wir fahren statt zur Welpenschule
doch lieber in den Baumarkt. Schließlich brauchen wir noch eine Welpenabwehrvorrichtung für die Raumspartreppe.
Welpenschule Teil 3
Neuer Samstag, neues Glück…
Nach der Aktion der vorangegangenen Woche habe, ICH uns besser vorbereitet und nichts dem Zufall überlassen. Der Termin wurde sowohl im Kalender, als auch zusätzlich
im Smartphone meines Hasen, mit Erinnerungsfunktion, vermerkt. Der Impfausweis mit der Versicherungspolice wurde direkt an dem besagten Samstag im Handschuhfach des Autos deponiert, der
Wochenendeinkauf am Freitagabend noch um 20.30 Uhr erledigt. Das Säckchen mit den Leckerlis tragen wir, wie den Hundekotbeutel, sowieso ständig am Mann. Wir waren aufs Beste präpariert für einen
erneuten Anlauf in die Welpenschule. Und (selbstverständlich) lief alles glatt.
Wir kamen an und hatten sogar noch 10 Minuten Zeit, um uns Hobbes’ Mitschüler eingehend zu betrachten. Das war echt interessant! Der erste Welpe, der uns fröhlich
begrüßte, war eine silberfarbene deutsche Dogge. Sein Frauchen, in Begleitung eines etwa 3 Jahre alten Menschenjungen, war weniger fröhlich. Sie riss in einer Tour am Halsband der Dogge, der
sichtlich unbeeindruckt davon war. Es schien mir, als sei er Kummer gewohnt. Ich habe die Hundetrainerin gefühlte 10 Mal sagen hören: „Doggen sind sehr sensibel!“ und „Wir sollten uns überlegen,
ob es nicht doch besser ist für Deinen Hund, wenn Du in die Gruppe mit den Junghunden wechseln würdest.“
Dann war da ein Pinscher. Krass! Der war so alt wie Hobbes und so groß, wie ein Meerschweinchen. Hase flüstert mir ins Ohr: „Guck mal,
eine Fußhupe!“ Ich buffe Hase mit meinem Ellbogen: „Pssst!“ Die Fußhupe hatte offensichtlich kein Bock auf diese Aktion hier. Kein Wunder, die Dogge hielt ihn für ein Quietschtier. Sofort kam der
Hinweis der Trainerin: „Bitte gebt eurem Hund keine Quietschente, keinen Quietschball, kein Quietschirgendwas. So kleine Hunde, wie der Pinscher hier, werden sonst gemobbt, weil die Großen
denken: „Ey, cool! Der quietscht wie mein Kauigel. Ich ärger den mal weiter.“ (Memo an mich selbst: 50% unseres Spielzeug kann ich in die Tonne kloppen. – Ich sah den anderen Herrchen und
Frauchen an, dass sie das gleiche dachten.)
Ebenso klein wie der Pinscher, war der „Gremlin“. Ich glaube, es handelt sich um einen Yorkshire Terrier. Bis auf die Tatsache, dass er kein Fell auf dem Rücken und
Schwänzchen hatte, waren hauptsächlich sein Herrchen und sein Frauchen spannend. Während der gesamten Stunde, zogen die beiden ganz verstohlen irgendetwas aus ihrer Jackentasche und drehten sich
halb weg. Ich überlegte: „Was machen die zwei denn da??? Mhhh. Vielleicht ist das ein Diktiergerät und sie sprechen da das Wichtigste der Stunde drauf.“, gefolgt von: “Mist! Vielleicht hätte ich
mir was zum notieren mitnehmen sollen…“ Und dann irgendwann sah ich, was es war: Eine Elektrozigarette! – Sehr löblich! Sie gewöhnen sich das Rauchen ab. Aber vielleicht nehme ich mir für nächste
Mal tatsächlich einen Block und einen Bleistift mit und mache mir Notizen.
Der beste Freund der Dogge war ein Boxer. Der Boxer war mit… ich glaube, der war mit vier verschiedenen Leuten da. Ich hatte da Null Überblick. Der Boxer und die
Dogge waren Brüder im Geiste und ihr Motto war: Immer auf die Kleinen! (Der arme Pinscher!) Die Trainerin erklärte der Pinscher-Besitzerin, was sie tun sollte, wenn der Kleine so gemein gemobbt
würde. Nämlich splitten und sich vor den Pinscher stellen. Es bot sich folgendes Bild:
Die Trainerin spricht mit der Pinscherfrau und steht vor dem Kleinen. Vor ihr (den Kopf hin und her drehend) stehen Boxer und Dogge und der Kleine von hinten schreit
(also quietscht) in einer Tour. Die Trainerin spricht und spricht und spricht und irgendwann sagt die Pinscherfrau: „Ehm, der quietscht so, weil Du auf seinem Pfötchen stehst.“
Uuuups!
- Ja, ich weiß! Das ist für den Pinscher bestimmt total doof gewesen und sicher pädagogisch nicht besonders hilfreich. Aber trotzdem war die Situation zum Schreien
komisch! Und der Trainerin war das total peinlich. Aber, hey! Sowas kann passieren. Immerhin ist der Hund nur so groß, wie ein Meerschweinchen. Ich bin gespannt, ob der Pinscher am kommenden
Samstag wieder da ist. -
Dann war da noch ein Welpe, keine Ahnung welcher Rasse, irgendwas mit kurzem Fell, so terriermäßig, etwa in Hobbes’ Größe. Der kam zu spät mit seinem Frauchen.
(HA!)
Und schließlich unser Hobbes. Hobbes ist sichtlich unbeeindruckt von den Welpen. Er braucht eine Weile, um mit den anderen warm zu
werden. Nach einer Weile entdeckt er die Fußhupe als sein Mobbingopfer. Wenn Boxer und Dogge sich gegenseitig umwerfen, dann geht er mit ran… auf den, der am Boden liegt, am liebsten. Mit dem
Terrier rennt er ein paar Runden, ansonsten macht er lieber mal ein Häufchen und läuft über die Wippe. Ein paar Menschen sind noch interessant, das war’s. Ach, ja! Ganz wichtig: Wassernapf leer
„graben“. Das kommt auch in der Welpenschule cool! Den Gremlin bemerkt er gar nicht erst. Der versteckt sich nämlich hinter den Elektrozigarettenleuten und gibt kein Piep von sich. Das nenn ich
mal ein kluges Bürschchen.
Nach der Spielrunde wird „gearbeitet“. Hase hat ja mit Hobbes bereits zu Hause geübt, weil das letzte Mal die Welpenstunde ausgefallen
ist. Die Trainerin fragt, ob die Hunde schon „Sitz“ können und lässt sich die Kunststücke von allen Beteiligten zeigen. Bei einigen klappt es oder klappt es nicht, jedenfalls nicht beim ersten
Mal. Hase sagt: “Sitz!“ Hobbes macht Sitz. Ich bin schwer beeindruckt. Dann üben wir Platz. Hase sagt: “Platz!“ Hobbes macht Platz.
Ich bin weiterhin schwer beeindruckt. Hobbes soll an der Leine laufen, Hobbes läuft vorbildlich an der Leine. Ich kann mir ein lautes
„Streber!“ an Hase gerichtet, nicht verkneifen!
Am Ende dürfen alle Welpen noch mal spielen. Hobbes macht lieber weiterhin den Wassernapf leer. Und ich stelle fest, dass Hobbes von allen Welpen der süßeste ist. Wir fahren nächsten Samstag wieder hin. Immerhin ist der Hase stolz wie Oskar auf seinen Hobbes.
Ach, so! Nur für’s Protokoll: Wir wurden weder nach dem Impfausweis noch nach der Versicherungspolice gefragt. Ich war schwer enttäuscht und Hase hatte dieses
selbstzufriedene Grinsen im Gesicht: „Siehst’e? Hab ich dir doch gleich gesagt!“
Welpenschule Teil 4
Hobbes im „Totalverweigerungsland“
Es ist wieder Samstag… Hobbes und ich sind auf dem Weg zur Welpenstunde. Diesmal ist es mit 8 Welpen ziemlich voll
und eine zweite Trainerin ist mit dabei. Alles läuft wie immer, der Gremlin versteckt sich hinter Frauchen, die Fußhupe wird langsam frecher und Hobbes hat einen neuen besten Freund. Dabei
handelt es sich um einen recht großen Schäferhundwelpen, der genauso alt ist wie unser kleiner Furzknoten. Das Frauchen von dem Schäferhund hatte eine Trainingsjacke an, auf der steht
„Hundesportverein“ (Sehr beeindruckend). Der Hund hat auch perfekt gehört. Er hat Hobbes sofort aus dem Maul fallen lassen, als sie ihn abgerufen hat. Hobbes hat die Situation allerdings direkt
ausgenutzt und dem Schäferhund von hinten in das Bein gezwickt, so dass dieser wieder direkt hinter ihm hergejagt ist. Das Frauchen kommentierte Hobbes Aktion (mit einem breiten Grinsen) „So ein
Arsch, da werden wir in der Junggruppe viel Spaß haben.“. Dem pflichte ich bei, Hobbes holt in der Welpenstunde alles an Spaß raus was geht. Wir bekommen für unser Geld einiges
geboten…;-)
Nach der ersten Viertelstunde toben, geht es auf den großen Hundeplatz. Heute sollen neue Tricks eingeübt werden. Null Problemo, mein Musterschüler wird das
schon locker meistern. Allerdings habe ich heute den Tibi-Faktor nicht mit eingerechnet.
Hobbes setzt sich auf die Wiese und schaut den anderen Welpen bei der Erziehung zu. Ganz entspannt ignoriert er mich völlig. Wir entfernen uns weiter von der Truppe
und ich mach mich total zum Affen, lege ihm die Leckerli sogar auf die Zunge,…keine Reaktion. Also setzte ich mich mit den Rücken zu ihm auf die Wiese. Ich schaue den erwachsenen Hunden auf der
anderen Seite des Platzes beim Training zu. Ein Labrador soll ohne Leine hinter einem Hindernis bleiben. Der Hund verliert den Blickkontakt zu Herrchen und rennt sofort los (hihi), was er aber
nicht machen soll. Ich überlege, ob ich nicht mit Hobbes hingehen soll und mal zeigen, wie so etwas geht. Heute könnte ich in das Auto steigen und Hobbes würde einfach hinter dem Hindernis sitzen
bleiben. Noch während ich so in mich hineingrinse, tippt mir die Trainerin auf die Schulter. Mit bösem Blick werde ich daran erinnert, dass wir hier nicht zum herum sitzen da sind. Ich versuche
ihr zu erklären, dass Hobbes heute nichts machen wird – Tibeter Starrsinn halt. Das will sie uns aber nicht durchgehen lassen und gibt mir ein angebliches Super-Leckerli. Hobbes bleibt entspannt
und ignoriert mich weiter. Nun übernimmt die Trainerin das Kommando, ich bin gespannt. Sie stellt Hobbes hin und schafft es tatsächlich das Hobbes einmal eine Rolle macht. Ich denke mir: „Super,
dann kann ich ja direkt weiter machen.“. Nö, kann ich nicht. Hobbes hat beschlossen, dass er die Trainerin beim zweiten Versuch ebenfalls ignorieren wird. Das scheint den Ehrgeiz der Trainerin
angestachelt zu haben. Die hüpft und gestikuliert vor dem Hund rum und der schaut einfach durch sie hindurch. Nach erfolglosen 5 Minuten gibt sie mir ein paar von den angeblichen Super-Leckerli
und sagt, dass es total wichtig ist, mit einer erfolgreichen Übung aufzuhören (Aha…). Ich habe ein klein wenig das Gefühl, das ihr die Situation etwas peinlich ist.
Gaaanz tief in mir drinnen, bin ich ein gaaaanz klein wenig stolz auf unseren Hobbes…. Natürlich zeige ich das aber nicht, indem ich ihm auch den Rest der Stunde
meinen Rücken zuwende und hoffe, dass ich nicht auf einem Ameisenhaufen sitze.
Kapitel 5 Das Leben mit Hobbes
Der alltägliche, -nächtliche Wahnsinn
Menno, nachdem Frau Hase immer noch ihr „erste Nacht“ Trauma verarbeitet, darf ich etwas Spoilern und
verkünden, es ist deutlich besser geworden…
Nacht Nummer zwei verlief deutlich ruhiger. Hobbes nun auf einer Decke vor dem Sofa und den Kennel direkt dahinter. Frau und Herr Hase natürlich auf dem Sofa. Hobbes zwar noch einigermaßen unruhig aber immerhin jault er nicht mehr Klavier und Mond an. Der kleine Racker wurde insgesamt 5
Mal vor die Tür verfrachtet. Wobei er meine Touren vor die Tür mit einem Sitzstreik quittierte. Frau Hase hatte dann für Nacht Nummer 3 die zündende Idee. Decke vor dem Sofa weg und Kennel noch näher an das Sofa geschoben. Dann hat sie noch ein Kissen mir rein gepackt und ich SIE ins Schlafzimmer verfrachtet. Amtliches Endergebnis: Hund hat die Nacht
im Kennel verbracht, Frau hat keine Augenringe mehr und ich habe kaum geschlafen. Was ist passiert? Alle 30 Minuten ist Hobbes aus seinem Kennel gestapft, ist am Sofa hoch geklettert und hat mir
durch das Gesicht geleckt. Wenn ich ihn angeschaut habe, hat er gebellt und ist wieder in seinen Kennel verschwunden. Kann es sein, dass meine Frau Recht hat und ich schnarche?
Tagsüber versuchen wir ihn auf das harte Hundeleben vorzubereiten. Fressnapf
besuchen und dort alles ausprobieren, Nachbarhunde besuchen usw… Da gestern
Nachmittag im Nachbargarten ein Kindergeburtstag starten sollte, schwante mir einiges. Mittags habe ich Hobbes dann ins Auto gepackt und unsere Lütte von der Schule abgeholt. Hobbes habe ich dann direkt vor das Tor am Schulhof geparkt und wir
haben zusammen auf die Klingel gewartet. Brrrriiiiiing… Türen fliegen auf und
gefühlte 100 Schulkinder stürmen auf den kleinen Hobbes zu, mit den Worten „Ooohhh ist der süß, darf ich den mal streicheln“.
An dieser Stelle muss ich mich bei Ursel bedanken, die Welpen sind echt „robust“. Hobbes hat seinen ganzen Charme spielen lassen und ist völlig ruhig geblieben. Auf der Heimfahrt dann das nächste Problem. Hobbes fährt mittlerweile super Auto. Allerdings beansprucht er dabei den Kindersitz von unserer Tochter. Nachdem die beiden das dann ausgefochten hatten, ging es nach
Hause. Der Kindergeburtstag verlagerte sich dann auch zeitweise in unseren Garten. Hobbes liebt Kinder… sehr schön.
Mein persönliches Fazit nach drei Tagen Welpenspaß
- Ich bin völlig übermüdet
- Das Klavier eingespeichelt
- Hobbes hat noch nichts kaputt gemacht
- Er hat sich schon prima eingelebt und alles richtet sich nach seinem Rhythmus
- Es hat bis jetzt nur einen Unfall in der Wohnung gegeben, ansonsten macht er nur draußen sein Geschäft. ^^
- Er hat die Rassebeschreibung für Tibis gelesen und hält sich vorbildlich daran:
- Er mag kein Gassi gehen, sondern setzt sich vor die Tür und verbellt alle
Hunde.
- Den Nachbarhund findet er prima
- Hobbes klettert wie ein Affe: Kennel, Sofa und Gartenmaterial…rauf und
runter
- Erwachsene werden mit einem Bellen daran erinnert, dass sie sich zurückzuhalten
haben. Nach einem kurzen Streicheln schmeißt er sich aber auf den Boden und will
gekrabbelt werden
- Kinder dürfen alles… ;-)
- Die Familie wird als Herde betrachtet und muss gehütet werden. Meiner
Schwiegermutter hat er schon den Weg abgeschnitten, als sie gehen wollte
- Er kann es nicht leiden, wenn seine Herde nicht zusammen ist
Wir sind glücklich,….Fortsetzung folgt…
PS: Kurzer Nachtrag: Nachdem ich diesen Beitrag geschrieben habe, wollte ich ein paar M&Ms futtern. Auf dem Weg habe ich ein Stück Trockenfutter gefunden und aufgehoben. Dann habe ich darüber nachgedacht, was ich machen wollte. Nun ratet mal, was ich mir in den Mund gesteckt habe...Ich
bin müde
Nachricht von Frau Hase
Mein lieber Hase,
wenn Du schon die Zeit findest hier zu posten, dann könntest Du einmal das eine
oder andere Foto zeigen
Es grüßt Dich Frau Hase.
Hallo ihr Lieben,
Ich freu mich jedes Mal, wenn ich weiter unsere Erlebnisse mit unserem kleinen Drama-King erzählen darf.
Mittlerweile läuft bei mir Kaffee intravenös durch meine Adern und ich habe festgestellt, dass Schlafentzug ein bisschen wie ein kleiner Schwips wirkt und durchaus seine humorige Seite haben kann, gell Hase?
*roflmao*
Tatsache ist, dass wir jede Minute mit unserem neuen Prinz Plüsch
genießen. Wir wussten, auf was wir uns einlassen. Auch wenn ich schon vieles aus
der Welpenzeit mit unserem Jonny vergessen habe und ich einiges wieder neu lernen muss, das mit dem Schlafentzug habe ich nie vergessen.
Bzgl. des Geschmacks des Trockenfutters darf ich euch mitteilen: MUFFIG! Ähnlich
wie alte Socken, die man in seinem Schlafsack findet, den man das letzte Mal vor zwei Jahren benutzt hat. (Wobei ich persönlich keine Ahnung habe, wie olle Socken schmecken...)
Ich melde mich mal später mit dem Dienstagsbericht. Ich merk schon, dass ich im
Zeitverzug bin. *hihi*
Liebe Grüße
Sonja
P.S.: Humor ist, wenn man trotzdem lacht!
An dieser Stelle möchte ich kurz anmerken, dass alles was nun hier niedergeschrieben wird, so oder so ähnlich stattgefunden hat. Ich gebe keine Gewähr auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Ich möchte darauf hinweisen, dass ab einem bestimmten Grad von Müdigkeit Realität und Traum miteinander verschwimmen können.
Dienstag Morgen:
Nach der ersten Tasse Kaffee hatte ich durchaus kurzzeitig das Gefühl, wieder
Herrin meiner Sinne zu sein. Nach der zweiten Tasse Kaffee konnte ich auch das zweite Auge aufhalten. Der erste Tag mit Hobbes konnte beginnen.
Carsten verließ das Haus am frühen Morgen. Hobbes hinterher. An der Wohnungstür war aber Schluss. Verfolgen unmöglich, die Tür war zu. Unverschämtheit! Wo ist dieser Mann
hingegangen? JAUL! KRATZ! KRATZ! JAUL!
"Bitte nicht! Das kann ja heiter werden!" Auf einmal bellt der kleine Furzknoten!? Aber richtig laut! "Wat? Trauer kann das ja wohl nicht sein!" Ich hin, schieb den Hund weg von der
Tür und sag: TABU! (Wunderbares Wort, übrigens. Ich glaube, dass Hobbes denkt, dass sein Name TABU sei. *grmbl*). Drei-, viermal wiederhole
ich den Vorgang. Hobbes lässt ab und erinnert sich wieder: Ach, da war doch noch
der Hund im Klavier... Ab zum Piano-Forte: JAUL, BELL, KRATZ... "TABU! TABU! TABU!"
Eine mittlere Hilflosigkeit übermannt mich kurz und dann fällt es mir wieder ein: Die Kunst der Ablenkung!!! Mach Dich interessant für den Hund! Und los geht's: Frau Hase singt in den höchsten Tönen und versucht die Aufmerksamkeit von Prinz Plüsch auf sich zu ziehen. Gar nicht so einfach mit einem vermeintlichen Hund im Klavier zu konkurrieren. Doch schließlich gelingt es mir mit einer Portion Frühstück für den Hund. - Ja, Hundi macht einen
zufriedenen Eindruck. Ich bin erleichtert. Das läuft doch ganz gut, denke ich mir,
während der Hund einen Haufen in den Garten setzt und im Anschluss auch (mal
wieder) prima Pipi macht.
Wir zwei Helden gehen also wieder rein. Gerade schließe ich die
Wohnungstür hinter mir, macht der Hund einen riesen Theater und will wieder raus.
Hobbes kratzt, ich sag einmal:"TABU!" und schon lässt er ab. "Boah! Der ist ja
klug!", stell ich nicht ohne einen gewissen Stolz fest. Nun, gut! Was jetzt? - Eine Entscheidung muss her. Noch während ich darüber nachdenke, wie der "Kennel
des Grauens" zum Hundeparadies werden könnte, hat der kleine Hobbes beschlossen,
sich vor das Sofa auf den kalten (!) Boden zu werfen. Zack! Beschützerinstinkt bei
Frauchen geweckt. Kuscheldecke auf den Boden, Hund drauf gelegt, warten, Hund pennt! - "Ach, ja!", fällt mir ein, "Der hat ja genauso wenig geschlafen wie wir. Der ist auch müde." Ich nutze die Gunst der Stunde und leg mich wieder hin (auf's Sofa selbstverständlich) und wir zwei beiden schlafen den Schlaf der Gerechten und ich denk mir noch so bei mir: "Oh!
What a night!"
Nach unserem ausgedehnten Mittagsschläfchen war das Projekt "Kennel" dran. Hier
kann ich nur bestätigen, dass die positive Verstärkung durch Leckerli und jede Menge Kraulen im Kennel super funktioniert und Hobbes ziemlich schnell
begriffen hat, dass der Kennel doch kein so übler Ort ist. Drin schlafen ist aber
nicht dringend erforderlich. Am besten schläft man ja auf der Decke direkt vor dem
Sofa.
Der restliche Nachmittag ist mir nur noch schemenhaft in Erinnerung geblieben. Erst am Abend, als Carsten nach Hause kam, ist mir aufgefallen, dass unser Hundi gar nicht mehr gejammert hat. Und
hey, er folgt mir auf Schritt und Tritt. Entweder er hält mich für ein hütenswertes Schaf oder wir sind gerade tatsächlich dabei, uns aneinander zu gewöhnen.
Nachdem ich meinem Hasen bis ins kleinste Detail erläutern musste, wie mein Tag mit
dem Hund verlaufen ist, rückte die nächste Nacht auf dem Sofa wieder näher. Diesmal war die Nacht viel entspannter. Zwar hat Hundi nicht im Kennel geschlafen, aber
dafür auf der Decke vor dem Kennel. Bei der kleinsten Bewegung durch Hobbes wurden
Hase und ich wach (wobei ich denke, dass wir gar nicht wirklich geschlafen haben). Der Rest ist Geschichte. Hasi hat ja bereits berichtet.
Vorherrschendes Thema zur Zeit: Hat der Hund gefuttert? Wie viel hat der Hund gefuttert? Hat er gemacht? Was hat er gemacht? Farbe, Konsistenz, Zeitpunkt? Wann macht er wohl das
nächste Mal? - Ich bin gespannt, wann die Verdauung des Hundes kein Thema mehr ist
und wir wieder gesellschaftsfähig sind. Ich bezweifle gerade stark, dass
irgendjemand das Thema "Hundekot" so dringend interessiert wie uns. - Und, Hase? Was ich Dir noch sagen wollte... Nein! Unser Hund ist nach drei Tagen noch nicht stubenrein! Auch wenn Du das gern
mal mit stolzgeschwellter Brust unseren Freunden verkündest. Bloß weil er nur einmal in die Wohnung gemacht hat, heißt das noch laaange nicht, dass er stubenrein ist. Es heißt nur, dass wir ihn nicht nur gut, sondern super gut (naja... ich will jetzt nicht sagen, stalken...
aber doch wir stalken den Hund) beobachten und daher das mit dem Pipi und Häufchen
so gut funktioniert.
Mein Fazit der letzten drei Tage:
"Mein Name ist Hase! Ich weiß von nix'!"
Liebe Grüße
Sonja
Jetzt geht es erst mal in die Welpenschule,… Später mehr…
Hallo,
Nach der Welpenschule sind wir beide kollabiert ;-)
Schlaflos in Seatle
Hach, ja! Der Süße! Und wenn er da so niedlich schläft, als würde ihn kein Wässerchen trüben, würde ich ihn klauen, wenn er nicht schon zu uns gehören würde...
Prinz Charming, der Zerstörer
der Rindenmulchklauer
der Peperonipflanzenrupfer
der Kinderversteher
der Nachbarnverbeller
der Einlächelnaufgesichterzauberer
der Sockenzerrer
der Inseineigenesschwänzchenbeißer. *g*
Am Morgen des gestrigen Tages, komme ich also hinunter. Und was finde ich da vor? Meinen sich unter Rückenschmerzen windenden Mann. Die Nächte auf
dem Sofa haben ihren Tribut gefordert. Eigentlich finde ich auch, dass Hobbes so langsam in unser Schlafzimmer einziehen kann. Wir haben uns aneinander gewöhnt und eine Form von Rhythmus miteinander gefunden (falls man in der ersten Woche
überhaupt von Rhythmus sprechen kann).
Nachdem Hobbes vom Tierarzt professionell abgeknutscht wurde, die Welpenstunde überstanden und seinen hündischen
Bürogenossen kennengelernt hat, waren Hase und ich uns einig: Der ist platt! Der
pennt heute Nacht sicher tief und fest. Die perfekte Voraussetzung für die erste
Nacht im Schlafzimmer.
Zuvor haben wir Hobbes noch sein nächtliches Geschäft erledigen lassen und ihn mitsamt Kennel hochgebracht. Nachdem wir also den Kennel oben wieder
aufgebaut und Hobbes abgesetzt hatten, freuten wir uns schon auf eine entspannte Nacht. Schließlich ist der Hund ja *HÜSTEL* stubenrein
*räusper*. Besonders Carsten konnte es nicht fassen, wieder in seinem Bett zu
schlafen. Aber da haben wir selbstverständlich die Rechnung ohne den Hund gemacht.
Ich habe keine Ahnung, wo er DIESE Energie für sein Unsinnsbewusstsein
herholt.
Müde wie Hobbes war, hat er seine Rolle als Sicherheitsbeuftragter dennoch sehr
ernst genommen und uns ganz deutlich die Sicherheitslücken in unserem Schlafzimmer
aufgezeigt. Ich meine, es ist ja kein Problem, nachts um 1 noch kurz das Schlafzimmer umzuräumen. Zurecht werden jetzt einige sagen: "Das hättet ihr aber auch vorher wissen können...
selbst Schuld!" Und ich kann dem nur zustimmen. Aber wäre alles perfekt gelaufen,
hätte ich hier auch nur halb so viel zu berichten. *g*
Und endlich war es soweit. Die Federn riefen. Licht aus.
Hase: Meinst Du nicht, dass es vielleicht doch ein bisschen dunkel
für den armen Hobbes ist?
Ich: Keine Ahnung.
Hase: Ich mache vielleicht das Nachtlicht an.
Ich: Von mir aus.
*raschel, raschel*
Ich: Hast Du das Geräusch gehört?
Hase: Ja!
Ich: Ist der Hund in seinem Kennel?
Hase: Ich guck mal... Ne.
Ich: Wo ist er denn?
Hase: Keine Ahnung. Ich mach mal das große Licht an.
Mh. Kein Hund zu sehen. Wir suchen sämtliche Ecken des Schlafzimmers ab.
Nichts.
*raschel, raschel*
Hase: Ich glaub, der ist unter'm Bett!
Also hängen wir, mein Hase und ich, kopfüber und gucken unter's Bett. Da liegt er, der Hobbesy Poppesy.
Ich: Komm, wir versuchen ihn mal wieder unter'm Bett hervorzuholen. Vielleicht sollten wir da mal Leckerchen zur Hilfe nehmen.
Hase: *grmbl* Ja, ich hol mal welche.
Hund wieder im Kennel, Licht wieder aus, Hobbes' Leibeigene wieder im Bett.
Ich: Mhhh. Haben wir eigentlich was oben, falls heute Nacht doch mal ein Malheur passiert?
Hase *mittlerweile genervt*: JA, ICH GEH JA SCHON!
Licht an... Licht aus...
*raschel, raschel*
Hase: Der Hund ist wieder unter'm Bett.
Ich: Aha!
Hase: Was machen wir denn jetzt?
Ich: Keine Ahnung? Schlafen?
Hase: Der kann doch nicht unter'm Bett bleiben?
Ich: Was soll denn passieren?
Hase: Keine Ahnung! Vielleicht entwickelt er eine Hausstauballergie?
Ich: Mach, was Du willst! ICH schlaf jetzt!
Hase: Und Hobbes?
Ich: Der wird wohl unter'm Bett schlafen. Hase! Gib jetzt Ruh! Die Welpis haben bei Ursel auch gern unter'm Sofa gepennt!
Und es war Stille in der Nacht. Bis auf das eine Mal, als der Wecker bimmelte und Hase mit Hobbes zum Pipigeschäft draußen war.
Ich soll noch ergänzen, dass Hobbes keine Pfütze ins Schlafzimmer gemacht hat, letzte Nacht. *seufz* Ja, es stimmt. Hobbes hat keine
Pfütze gemacht, letzte Nacht...
In diesem Sinne wünsche ich euch noch einen schönen Restsamstag! Ich muss noch schnell unter'm Bett staubsaugen.
Liebe Grüße
Sonja
Hobbes und die Hecke
Hobbes ist beeindruckend schnell auf den Pfoten. Er beschleunigt in einer Sekunde von null auf Warp 9. und dabei kann er, wie aus dem nichts, die Richtung ändern. Am Donnerstag hatte ich mir den Nachbarshund in den Garten geholt. Hobbes mag den Mischling
und fordert ihn ständig zum spielen auf. Auf dem Foto „Tarnen täuschen verpissen“ kann man die beiden sehen.
Warum ich das Foto so genannt habe, folgt jetzt:
Nach einer Weile hatte Hobbes ihn genug provoziert und beide lagen sich in Spielaufforderung gegenüber. Vorne flach auf den Boden gedrückt und
den Popo in die Luft. Beide fokussierten sich und warten darauf, dass einer den entscheidenden Fehler macht. Von links kam jemand in den Garten und der Große macht den katastrophalen Fehler und schaut kurz zur Seite. Hobbes sprintet zur rechten Seite, wobei
ich mir noch denke häää? Wo will der denn hin? 1 Sekunde später ergab das Manöver aber durchaus Sinn. Hobbes macht eine 180°Wende und springt den Großen von der Seite an.
Dieser hat nicht mit so viel Tibi Power gerechnet und macht eine Rolle zur Seite. Bevor dieser sich aufrafft um den kleinen Scheißer zu maßregeln, ist dieser bereits auf der Flucht. Das fand ich ziemlich beeindruckend und es hätte mir eigentlich heute zu denken geben sollen.
Wieder ist der Mischling bei uns. Nach 5 Minuten lasse ich ihn gehen und Hobbes will hinterher. Mit Anlauf rennt er auf die Hecke zum Nachbargarten zu… und ist durch. Wild fluchend
kämpfe ich mich durch den Nachbargarten und sammle den kleinen Sprinter wieder ein.
Oben am Fenster schaut Frau Hase raus und lacht mich aus. Ich setze Hobbes wieder in unserm Garten ab und dieser nimmt direkt Anlauf auf die Hecke. AAARGGHH… Frau Hase kommt lachend runter.
Mittlerweile taucht die Nachbarin am Fenster auf und schaut amüsiert dem Treiben
zu. Frau Hase und ich beschließen den kleinen Scheißer zu zeigen wo der Hammer hängt. Wir positionieren uns vor der Hecke, wie Oliver Kahn in seinen besten Tagen um ihn aufzuhalten
und mit einem „Tabu“
zurück zu schicken. Hobbes nimmt
Anlauf…Herr und Frau Hase sind bis an die Haarwurzeln angespannt. Unser Welpe
steuert auf Frau Hase zu, es muss daran liegen, dass er sich hier bessere Chancen ausrechnet ;-) Er schlägt 2-3 Finten und flutscht meiner Frau durch die Finger. Unter dem Gelächter der Nachbarin habe ich dann den Welpen erneut nebenan eingesammelt und Sonja nimmt ihn mit nach oben.
Ich schaue mir die Hecke an und erkenne mindestens 5 Schwachstellen. Hier muss der Heimwerker-König ran. Mit meinen beiden linken Händen und
guten Ratschlägen von meinem Schwiegervater (grumpf) baue ich die Berliner Mauer
nach.
Nach etwa 1 Stunde ist mein Werk vollbracht und wir stellen Hobbes noch mal vor die Hecke.
Sonderlich beeindruckt hat es ihn nicht. OK Montag hat der Baumarkt wieder auf…
Guten Morgen ihr Lieben,
zu unser aller Bedauern muss ich heute Morgen leider verkünden, dass die letzte
Nacht total unspektakulär verlaufen ist.
Hobbes hat abwechselnd im Kennel und unter dem Bett geschlafen. Wo er sonst noch geschlafen hat, wissen wir nicht, wir haben ja auch geschlafen. Hase war nur einmal in der Nacht
draußen.
Einziges Highlight bislang: Herr Hase heute Morgen auf allen vieren durch das Schlafzimmer krabbelnd, um etwaige Pfützen zu finden. Hobbes natürlich hinterher.
Herrchen will spielen.
So sorry!
Ich bin mir jedoch sicher, dass der kleine Herr hier noch weiterhin für
Gesprächsstoff sorgen wird. Daher bitten wir um etwas Geduld.
Hobbes und die Gassirunde
Hatten wir eigentlich schon das Thema Gassi-Gehen angerissen? Ich glaube nicht, weil die meisten Versuche kläglich gescheitert sind.
Meist verlief es in der letzten Woche folgendermaßen:
Hochmotiviert wird Hobbes vor die Haustür geführt, Hundi folgt auch fröhlich, allerdings nur bis zum Auto und hockt sich hin.
Während er da so sitzt, wird die Umgebung inspziert. Etwaige
Spaziergänger werden verbellt, sowie die Nachbarskatze, als auch diverse andere
Hunde. Damit ist für ihn sein Job erledigt und die Notwendigkeit
draußen auf der Straße zu sein auch. Im Garten ist es doch auch prima. Außerdem ist in der Wohnung noch so viel zu tun... Es müssen Socken und Schlappen in den Kennel geschafft, in Füße gezwickt, das Oberschaf, die Oma, gehütet, die Decke vom Sofa gezerrt und der Besuch in Angst und Schrecken um seine Hose gebracht werden.
Tja, ja... Ein Welpenalltag ist anstrengend und dann noch Gassi gehen? Ne. Das geht gaaar nicht.
Es gab mehrere Gespräche zu dem Thema zwischen Hase und mir und die verschiedensten
Theorien, an was das liegen könnte, dass Hobbes so gar kein Interesse am Gassigehen
hat. Die Palette reichte von: "Er hütet das Haus." bis "Die Welt ist zu
groß und unheimlich."
Heute hatte ich dann die Faxen dicke: "Hase, ich glaube wir machen einfach zu viel Geschiss um die Sache. Wir gehen jetzt einfach und zwar alles zusammen."
Hase: "Ach, das wird doch ohnehin nix."
Ich: "Egal, los geht's!"
Und dann ging es los. Das Lamm der Schafherde (unsere Tochter) vorneweg hüpfend,
dann die Mama und dann der Papa mit Hundi an der Leine. Tja, und es ging los, tatsächlich los... einfach so... ohne Leckerlis oder sonstigem Hokuspokus. Hobbes ging mit uns spazieren, als würde er schon seit Jaaaahren nix' anderes machen...
Unterwegs mussten wir einmal eine Straße überqueren. Unser Jonny hat an jedem Bordstein "Sitz" gemacht. Und schon hatten wir die
Eröffnung des nächsten Grundsatzgesprächs.
Hase: Sitz, Hobbes.
Ich warte ab. Nichts passiert.
Hase: Sitz, Hobbes.
Immer noch nichts.
Hase: Sitz, Hobbes.
Ich: Naja, das mit dem "Sitz" ist vielleicht auch noch nicht richtig gefestigt. Und ich meine, wir sind heute zum ersten Mal "On the Road" mit dem Hundi. Das mit dem "Sitz" ist vielleicht doch
ein bißchen zu viel verlangt. Und wir haben auch gar kein Leckerlis mit.
Hase: Ja, vielleicht hast Du recht. Lass uns einfach weitergehen.
Und was passiert? Just in diesem Moment setzt sich Hobbes hin. Was für ein
Freudentaumel. Hase und ich waren außer uns vor Glück und ließen das kleine "Wunderkind" selbstverständlich
teilhaben daran und haben ihn gekuschelt und gelobt, als hätte er soeben den
Nobelpreis für "Im Kennel Socken Verstecken" gewonnen.
Selbstverständlich blieb diese
Aktion vor anderen Passanten nicht verborgen. Die haben sich gekringelt vor lachen.
Nach den vorschriftsgemäßen 10 Minuten kehrten wir dann wieder ein, in unseren Schafsverschlag. Der Hund musste ja Pipi und kann
selbstverständlich nur im Garten. Ist doch
klar!
Das Leben im Büro
Tag 1
Heute war Hobbes' erster Tag im Büro und ich war nicht dabei... *schnüff*
Als er aber heute Nachmittag nach Hause kam, hat er mich doch noch wiedererkannt. Welch eine Freude (für mich!) *g*.
Herr Hase hat ein paar Fotos gemacht und berichtet, wie der erste Tag gelaufen ist.
So wie ich aber verlauten hab hören, hat er die gesamte Bürogemeinschaft im Sturm erobert. Selbst die ganz harten Kerle sind butterweich geworden.
Momentan schläft er den Schlaf der Gerechten, um für nächtliche Aktionen gewappnet zu sein.
Bericht: Hobbes 1. Tag im Büro…
Hobbes hatte heute einen aufregenden Tag im Büro. Er beweist Führungsqualitäten, hält sich an die vom Betriebsrat vorgeschriebenen
Ruhepausen und zeigt sich enorm bissig, bei der Erledigung seiner Aufgaben.
Aber beginnen wir doch mit dem Anfang.
Hobbes und ich sind, nach einem kurzen Abschiedskuss und jeder Menge guter Ratschläge von Frau Hase, bepackt bis unter beide Arme,
früh ins Büro aufgebrochen. Wir wollen schließlich die ersten sein, denn wer zuerst kommt, kann die besten Plätze besetzen und zeigen, wo der Hundehammer hängt. Um dieses Ziel zu erreichen, muss
ich Hobbes zuerst mal mit der A40 bekannt machen. Ich glaube Hobbes findet die Bekanntschaft totenlangweilig, denn er hat den Stau
auf der A40 komplett verschlafen. Mann, was würde ich morgens dafür geben? Ich gebe zu, ich bin ein bisschen neidisch.
Wir treffen also in den heiligen Hallen ein. Doch was ist das? Da ist tatsächlich schon jemand im Büro. Ein Mitarbeiter! Welch eine Enttäuschung. Wir sind nicht die
ersten. Was soll’s, Hobbes bleibt final entspannt und ich mache alles welpensicher. Kurz drauf überprüft Hobbes gleich mal meine
kläglichen Versuche. Ich glaube, er macht sich schon mal Notizen und plant bereits seinen ersten Coup. Nachdem ich nachgebessert habe, scheint Hobbes skeptisch. Ich
bleibe ein wenig nervös, weil ich nicht weiß, was ich übersehen habe.
Nach und nach trudeln die Mitarbeiter ein. Hobbes erntet „Oooos!“ und „Aaaas!“ und „Mann, ist der süüüß!“ hart an der Grenze des
Peinlichen. Hobbes bleibt cool! Schwänzchen bleibt oben, er präsentiert sich. Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass Hobbes
ziemlich genau weiß, welche Anziehungskraft er auf die großen Leute hat. Ich muss schmunzeln, knutsch kurz meinen Prinzen und beschließe eine Ansprache an die Mitarbeiter zu halten. Dabei geht es
mir, um den Umgang mit Hobbes:
Regel Nr. 1 -> Wenn ich nicht da bin und Hobbes aus meinem Büro ausbricht, wird er eingefangen und bei mir
abgeliefert.
Regel Nr. 2 -> Niemand gibt dem Tiger etwas vom Tisch, egal wie süß der schaut.
Regel Nr. 3 -> Wenn Hobbes etwas ankaut (außer seiner Kaustange) wird laut TABU gerufen und Hobbes weg geschoben. Diese Regel wird solange wiederholt, bis Hobbes aufgibt.
Drei einfache Regeln, die sich jeder merken kann. In dem Bewusstsein alles gut organisiert zu haben, stürzen Hobbes und ich uns auf
die Arbeit. Nach einer Weile fällt mir auf, dass meine Mitarbeiter verdächtig oft bei mir im Büro stehen und den Welpen bespaßen. Es geht sogar so weit, das Hobbes
leise jammert und sofort jemand kommt und fragt ob es dem Kleinen gut geht… Arrgghhh! Ich zeige Hobbes seine Höhle, die ich ihm liebevoll gebaut habe und er beginnt
auch sofort damit, eine Arbeitspause einzulegen. In der Küche gibt es keine Milch mehr für meinen Kaffee. Ich mache mich auf zu den Nachbarn, um mir etwas Milch zu schnorren. Als ich wieder
zurückkomme, ist Hobbes weg. Ich stürze ins Büro und frage, ob jemand Hobbes gesehen hat. Unser Grafiker antwortet ganz trocken, ohne
vom Bildschirm hochzugucken: „Joar, der liegt hier ganz niedlich auf meinen Füßen und kaut den Stuhl an.“ Liebe/r LeserInnen, bitte einmal diesen Satz mit den drei Regeln abgleichen… Ich hole
tief Luft und bleibe gaaaanz ruhig und verliere spontan ein paar Haare.
Im Innenhof lernt Hobbes erstmal die Hunde der Nachbarbüros kennen. Die werden zunächst standesgemäß angebellt. Die Damen des Hauses
finden Hobbes scheinbar albern, schnüffeln höflich und zeigen ihm dann aber die kalte Schulter. Einer der Rüden allerdings, zeigt dann doch Interesse. Hobbes wird mutiger und will den Rüden anrempeln. Der andere Rüde will zurück rempeln. Allerdings kommt es nicht dazu… DENN unser 2-Meter-Mann-Programmierer, gekleidet im Iron
Maiden T-Shirt, ein Heavy Metal Freak mit langem Haar, wie er im Buche steht, profiliert sich als Retter, hebt den Frechdachs hoch und flüstert Hobbes mit
engelsgleicher Stimme zu: „Och, Du Armer, bist doch noch sooo klein.“
Tag 2
Nachdem sich die Aufregung bei Hase und mir gelegt hat, brechen wir drei (Hobbes, Hase und ich) auf ins Büro.
Die „AAAAA’s“ und „OOOOO’s“ reißen auch an Büro-Tag 2 nicht ab. Es werden solche Fragen gestellt, wie: „Und wie lange bleibt der Hobbes heute da?“, „Kommt
Hobbes morgen wieder?“, „Wann darf Hobbes denn mal allein durch das Büro marschieren?“, „Manno! Der beachtet mich ja gar nicht!“,
„Darf ich Hobbes frisieren, wenn er langes Fell hat, so mit Flechten und so?“
Öhm? Hallo? Geht’s noch? Kinnas! Ich muss ARBEITEN!!! Können wir das nicht auf später verschieben?
Hobbes und Carsten schleichen sich währenddessen unbemerkt in den Hof. Die Damen von gestern sind eingetroffen, die beiden Püppis Leika und Tinka. Während Tinka
Hobbes weiterhin lästig findet, erbarmt sich Leika und fordert Hobbes zum Spiel auf. Hobbes ist
begeistert und steigt in das Spiel ein. Die beiden tollen etwas herum und es kommt eine dritte Hundedame ins Spiel. „Hurra!“ denkt sich Leika vermutlich. „Mein Mobbing-Opfer!“ Leika und die Neue
haben sich schon kennengelernt. Die Neue ist extrem schüchtern und hat sich gestern schon erschrocken, als Hobbes sie angebellt hat. Leika ärgert die Neue, die Neue
kreischt und Hobbes macht sich verstört vom Acker. Offensichtlich will er mit dem Zickenkrieg nichts zu tun haben. Kluger Kerl! Der Ausflug in den Hof ist damit
beendet.
Bevor es zum nächsten Ausflug in den Hof geht, wird im Büro erst mal ordentlich aufgetankt, dann folgt das Annagen von Pflanzen und Bürostühlen. Irgendwann hat Hobbes Mitleid mit uns, legt sich hin und pennt. Puh! Siesta! Zwei Stunden Ruhe. Wir dürfen arbeiten.
Der zweite Hofbesuch ist etwas spannender. Wir treffen auf Dante, den Mops. Dante ist so alt wie Hobbes. Die zwei lernen sich kennen. Oh, Wunder! Die erste
Begegnung wird nicht direkt mit einem Bellen und Knurren kommentiert. (Überhaupt bellt und knurrt Hobbes heute überhaupt nicht. Weder Hundedamen noch Menschen
werden so begrüßt. Aha! Situation ist also nicht mehr fremd, für den Herren…) Dante versucht Hobbes mehrfach zu ducken. Hobbes lässt
sich das zunächst gefallen. Allerdings nicht so lang… Hobbes hat ja schon Bekanntschaft mit dem Terrier in der Welpenstunde gemacht und wendet das Blatt.
Hobbes stellt seine Vorderpfoten auf Dantes Rücken, Dante versucht Hobbes abzuwehren und landet dabei auf dem Rücken. Das geht noch
eine Weile hin und her, aber wenn es am Schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören. Nach ein paar Minuten ist das Spektakel zu Ende. Ich nehme den Hobbes mit
nach oben. Dantes Herrchen ist ein wenig enttäuscht: „Die haben sich doch gut vertragen!? “Ich sage: „Jepp, und so soll das auch bleiben.“ Hobbes scheint mir das
nicht übel zu nehmen. Er lässt sich einfach mitnehmen. Das Welpenspiel ist beendet.
Mannmannmann! Und ständig hab‘ ich dieses Grinsen im Gesicht.
Neulich im Büro
Ich denke, der Besuch beim Tierarzt war für Hobbes eine Begegnung der dritten Art. Wildfremde Menschen knubbeln ihn durch und das mit
besonders hochfrequenzartig fiepender Stimme. Dann steht er da auf diesem Behandlungstisch und wird gepiekt. Die erste Spritze hat er sich ja noch gefallen lassen, aber bei der zweiten war dann
bereits Protest in seiner Stimme, ebenfalls hochfrequenzartig und fiepend (Ich frage mich gerade, ob Hobbes möglicherweise denkt, dass die Tierarzthelferin auch
Schmerzen hat, wenn sie während des Knubbelns so ein Theater macht.). Die Impfung ist überstanden, aber Hobbes und wir bleiben noch. Hase und der Tierarzt tauschen
Hundehaltergeschichten miteinander aus. Sicher, das Wartezimmer ist voll bis unter die Decke, aber was soll’s? Nach einer viertel Stunde, von der die Behandlung fünf Minuten gedauert hat, darf
Hobbes gehen. Wir gehen aus dem Behandlungsraum. Die wartenden Leute haben ein Lächeln im Gesicht, als sie den Welpen auf Hases Arm sehen (ja, manchmal darf
Hobbes auch selber laufen, aber nur manchmal), wenn die wüssten…
Wir fahren ins Büro, Hobbes mischt alle auf und nachdem die Leute mal ordentlich in Wallung gebracht worden sind, verzieht
Hobbes sich und geht erst mal seinen Vormittagsschlaf nachholen.
Dass so eine Impfung auch gern mal eine Nebenwirkung zeigt, brauch ich an dieser Stelle glaube ich, nicht nochmal explizit erwähnen. Bei Hobbes schlägt sie jedenfalls auf den Verdauungstrakt. Üblicherweise erledigt Hobbes sein großes Geschäft gern mal nach dem Essen. Nach dem
Mittagessen schnappt sich der Hase den Hund und lässt ihn in den Hof sein Geschäft erledigen. Nach einer viertel Stunde kommt Hase wieder zurück – völlig aufgeregt.
– ACHTUNG! AB HIER WIRD’S EKELIG! –
Hase: Der Hund hat den Hintern voller Kacke! Guck Dir das mal an!
Ich springe nicht direkt auf, um mir diese Sensation anzugucken. Hase wird lauter.
Hase: JETZT GUCK DOCH MAL!
Ich: Ja, doch. Moment kurz!
Ich beende meine Email. Mein Hase hat die Geduld schon lange verloren.
Hase: Was machen wir denn da jetzt?
Ich: Sauber machen.
Ich will mir den Hundehintern ansehen, Hase setzt Hobbes auf den Boden, Hobbes versucht gerade durchs
Büro zu robben. Ich halte Hobbes im letzten Moment fest, bevor wir eine Bremsspur auf dem Büroteppich haben. Ich seh‘ den Hundehintern.
Ich: Ach, Du Scheiße!
Hase: Ja, richtig!
Ich: Nimm den Hund mal hoch.
Hase: Ich nehme den Hund nicht hoch!
Ich versuch den Hund hochzunehmen und gleichzeitig sein Schwänzchen anzuheben, um mir ein komplettes Bild zu machen. Das gestaltet sich aber als nicht so einfach,
weil Hobbes wenig Kooperationsbereitschaft zeigt und es ziemlich bescheuert findet, dass wir uns seinen Po angucken wollen.
Hase: Ach! Du bist ja komplett überfordert mit der Situation! Gib mir den Hund.
Ach, so?! Ich bin mit der Situation überfordert? Aha. Hase nimmt den Hund hoch und ich kann mir endlich das Kunstwerk in seiner Gänze ansehen.
Meine Diagnose: Da muss mit Wasser und (notdürftig) mit Klopapier gearbeitet werden.
Ich sehe Hase erwartungsvoll an, weil ich annehme, dass er direkt den Weg Richtung Herrentoilette einschlägt. Weit gefehlt!
Hase: DU kommst mit!
Gottergeben folge ich meinem Hasen, der den Hundehintern auf dem Arm trägt.
Ich: Ich kann doch nicht mit auf’s Herrenklo kommen!
Hase: Doch, das ist ein Notfall!
Leider bleibt keine Zeit für eine Diskussion. Die Scheiße muss weg. Ich fühle mich unwohl. Ich bin auf dem Herrenklo und versuche Kot vom Hintern meines Hundes zu
entfernen. Es ist irgendwie etwas surreal… Hase schließt die Zwischentür zu den Toiletten und die Tür zum Flur. Wir befinden uns im Zwischenraum. Während wir versuchen das klebrige Zeug vom Fell
zu bekommen, kommt just in dem Moment unser Azubi in die Toilette.
Azubi: Ach, Du Scheiße!
Ich: Sorry! (Ich glaub ich werd rot.)
Hase: Geh ruhig durch. Wir machen nur den Hundehintern sauber.
Azubi sichtlich verwirrt, fühlt sich wohl ebenso unwohl wie ich.
Ich: Hase? Ich will jetzt gehen.
Hase. Ach, was. Stell Dich nicht so an. Wir müssen den Hund sauber bekommen.
Ich: Ohne fließendes Wasser wird das nichts.
Hase schaut Richtung Handwaschbecken.
Ich: Das kann nicht Dein Ernst sein, oder? Andere waschen sich da ihre Hände drin und wir haben nichts zum Putzen dabei!
Hase: Ich habe eine Idee!
Wir rennen durchs halbe Gebäude, den Hund im Arm. Im Bürokomplex gibt es einen noch ungenutzten Raum, der später mal in ein Apartment umgebaut werden soll. Die
sanitären Anlagen sind schon eingebaut. Die Rettung! Da gehen wir hin. Das Wasser ist allerdings nur eiskalt. Warmwasser ist noch nicht angeschlossen. Egal! Da muss der arme Hobbes jetzt durch.
Während Hase umständlich den Hundehintern unter das fließende Wasser hält, popel ich die Reste des Verdauten aus dem Fell (und zwar, wie üblich, war ja schon mit der
Maus so, mit bloßen Händen). Das kalte Wasser fließt aus Versehen über die Babyhoden. Hobbes quietscht. Hase hat Mitleid!
Hase (immer noch ungeduldig): Brauchst Du noch lange?
Ich: Wir können gerne tauschen, wenn Du denkst, dass ich zu lange brauche! Seife wäre halt toll!
Hase: Machst Du das mit Deinen Händen?
Ich: Womit sonst?
Hase: Ist ja ekelig!
Ich: Danke für den Hinweis!
Nach zehn Minuten ist der Spuk vorbei. Wir tragen den Hund zurück ins Büro und rubbeln ihn dort trocken. Hase hat das dringende Bedürfnis zu duschen.
Hobbes und der Wassernapf
Hobbes entwickelt sich
prächtig. Er ist frech wie ein Dachs, lieb wie ein Engel uns süß wie türkische Baklava. Frau Hase ist emsig damit beschäftigt, ihm das Wadenzwicken und Füße anknabbern abzugewöhnen. Das macht sie
schon sehr gut, Hobbes probiert es jetzt nicht mehr bei jedem Schritt.
Er verputzt ordentlich alles, was wir ihm in den Napf geben und der Output ist auch gut. Er hat ein schönes Welpenbäuchlein und seine Verdauung ist weiterhin Topthema im Hause Hase.
Preisfrage: Obwohl Hobbes in der Wohnung dicht bleibt, muss Frau Hase ständig den Boden wischen…
Es fing gaaaaanz harmlos an. Es ist warm, wir sind draußen im Garten und ich fülle Wasser in seinen Napf. Hobbes kommt angesprintet, bremst etwas zu spät ab, rammt
den Napf und etwas Wasser schwappt raus. Hobbes bleibt regungslos stehen, ich kann förmlich sehen, wie es in seinem Kopf arbeitet. Ich vernehme wieder diesen
Schwefelgeruch und glaube auch kleine Hörner über seinen Ohren zu erkennen. Und dann passiert es, Hobbes hebt seine Pfote, gaaanz langsam und tunkt sie in den
Wassernapf. Mir ist klar, dass dies der Magic Moment gewesen ist, bei dem ich hätte reagieren müssen. Aber ich bin wie gelähmt und schaue dem Treiben mit einem breiten Grinsen zu. Das ganze
Schauspiel dauert 30 Sekunden. Hobbes wühlt wie vom Teufel geritten mit seinen Vorderpfoten im Wassernapf und macht diesen fast leer. Anschließend setzt er sich
rein und kühlt seinen Hintern. Er legt sich in die Pfütze und schläft ein. Was im Garten noch ganz witzig ist, entpuppt sich im Büro (Teppich), Schlafzimmer (Laminat) und Küche (Fliesen) als
Problem. Arrrgghhhh ich habe es vermasselt. Hmmm, wie ihm das nun wieder abgewöhnen. Ich rufe unsere Züchterin an. Diese lacht am Telefon und meint, dass Hobbes ein
Abbild seines Vaters ist. Der habe das als Welpe auch immer gemacht. Im gleichen Atemzug verspricht sie mir, dass es aber besser werden wird. Ich frage wann? „Öhmm, der macht das jetzt nicht mehr
sooo oft.“. Ich muss lachen und mir ist klar, wir werden das also mit viel Konsequenz und Eigenleistung in den Griff kriegen müssen. Auch so ein spezieller Wassernapf wird bestimmt nicht viel
bringen, da Hobbes den sicherlich auf links drehen wird. Um die Symptome zu bekämpfen, lege ich nun im Büro ein Tablett unter den Wassernapf, ich kann ja in einem
Telefonat nicht ständig "TABU" brüllen und aufspringen.
Zu Hause schaut das jetzt so aus, wann immer Hobbes in Richtung Wassernapf marschiert, springt einer von den Hasen auf, um das schlimmste zu verhindern….
Aber es wird ja besser! ;-)
Hobbes und der Wassernapf (Fortsetzung)
Hobbes ist eine Wasserratte wie sie im Buche steht. Wir haben nun ein kleines Wasserplanschbecken gekauft. Getreu dem Motto, ein Bedürfnis das befriedigt wird,
verschwindet von alleine. Soweit so gut… Er findet das Planschbecken auch gaaanz toll. Besonders viel Spaß macht es in Verbindung mit einem Sprung ins Blumenbeet. Das muss man sich wie folgt
vorstellen, Hobbes nimmt Anlauf und springt in das Becken, ist er dabei nicht nass genug geworden, setzt oder legt er sich rein. Dann nimmt er Anlauf auf das
frische Blumenbeet. Mit der Zielsicherheit eines Navigationsgerätes nimmt er das, welches meine Schwiegermutti gerade angelegt hat. Hier wird, nass wie er ist, gewühlt und gebuddelt. Danach geht
es gleich wieder ins Planschbecken. Familie Hase schaut sich das Treiben eine Weile an. Der Welpe schaut nun aus wie ein Schwein und das Planschbecken ist kaum noch vom Blumenbeet zu
unterscheiden. Frau Hase schickt mich hoch, ich soll ein Handtuch holen. Bei dem Grad an Dreck, der an dem Hund haftet, schnappe ich mir ein benutztes aus dem Wäschekorb. Zwei Minuten später bin
ich wieder oben…Aha, anscheinend haben wir extra Hundehandtücher. Das interessiert Hobbes aber ziemlich wenig, abrubbeln ist doof. Hundehandtuch hin oder her…
Bis jetzt ist es um den Wassernapf herum trocken geblieben…
Hmmm, da kommt noch was…
Das wäre jetzt zu einfach gewesen….
Hobbes, Frau Hase und die Maus
Der kleine Springinsfeld gräbt seit Tagen ein Loch im Garten. Er springt da mit Anlauf (kopfüber) rein und buddelt wie ein Wahnsinniger. Gestern ist Sonja mit ihm nach unten in den Garten
marschiert, damit der kleine Prinz sein Geschäft erledigen kann. Ich versuche mich in der Kunst der Essenszubereitung, als ich plötzlich Sonja kreischen höre.
Ich mache einen Satz zum offenen Fenster und schaue nach was los ist. Sonja steht breitbeinig im Garten und ruft: “Komm sofort runter!“.
Ich: „Warum? ich koche…“
Sonja: „Komm sofort runter!“
Ich sprinte die Treppe runter und frage mich was passiert ist. Hat der kleine Hobbes ihr auf den Fuß gepinkelt? Hihi…
Im Garten angekommen steht Sonja immer noch an derselben Stelle. Hobbes rennt Sonja zwischen den Beinen hin und her und verbellt ihren rechten Fuß.
Sonja: „Das ist ja mal so was von ekelig…“
Sie hebt ihren Fuß und zeigt auf ein graues etwas. Ich beuge mich nach unten und brauche 2-3 Sekunden um zu erkennen was ich da sehe. Eine halbe tote verweste Maus (das Hinterteil mit
Schwanz).
Sonja: “Das habe ich ihm gerade aus dem Maul gezogen.“...
Wir schauen uns an und ohne etwas zu sagen kommt uns beiden gleichzeitig derselbe Gedanke. Wo ist das verdammte Vorderteil von der Maus?!?!
Ich schnappe mir eine Handschüppe und fange sofort an zu buddeln. Hobbes schaut sehr interessiert zu und versucht mich zu unterstützen. Während ich versuche den
Welpen zu bändigen und weiter das Loch ausschachte, dampft Frau Hase in Richtung Badezimmer ab.
10 Minuten später haben wir einen Krater im Garten aber kein Vorderteil von einer Maus.
Wir sind alle enttäuscht,… auch Hobbes ;-)
Zum Glück passen wir draußen immer auf und nehmen ihm sofort alles aus dem Maul. Aber eine halbe Maus ist schon ein Highlight. Ich denke, dass eine Katze einen Teil ihrer Beute verbuddelt hat. In Hobbes Magen dürfte die nicht gelandet sein...
Ich habe ernsthaft eine verweste (mittlerweile vertrocknete, aber noch mit Fell besetzte) Maus mit meinen bloßen Händen aus dem Mäulchen meines Hundes gezogen.
IIIIIIIIIgitt!!!!!
Hobbes und der Baumarkt
Im Baumarkt war es auch toll für Hobbes. Ich meine, wer an einem schönen Samstagmittag schon mal im
Baumarkt war, der weiß, wovon ich rede. Ungefähr jeder Gartenbesitzer befindet sich dort, um das eine oder andere für seinen Garten zu besorgen. Dementsprechend war es rappelvoll! Hobbes war aber, wie immer, tiefenentspannt. Kein Wunder, er durfte ja auf Hases Arm sein und wurde von mir mit Leckerlis vollgestopft. In der Gartenabteilung durfte er sogar
an der Leine laufen (keine gute Idee) und ging zielsicher unter die Tische, wo sich abgefallenen Blumenreste befanden. Mit zielsicher meine ich: Er kennt dann ja weder Freund noch Feind. Einfach
quer rüber, den anderen Kunden den Weg abschneidend. Wir an der Leine hinterher, uns bei allen möglichen Leuten entschuldigend, versuchten den Hund wieder unter dem Tisch hervorzulocken. Aber
selbst Leckerlis sind nicht spannender als verdorrte Blüten. Also, dann! Die rabiate Tour: Zerren an der Leine und Hund wieder auf den Arm. Das war’s. Blumenspaß vorbei. Wir machen uns also, so
schnell wie möglich, auf den Weg Richtung Holzabteilung. So schnell wie möglich? Naja, so schnell es eben möglich ist, mit einem Welpen auf dem Arm: “Ohhhh! Der ist ja süüüüß! Wie alt ist der
denn? Darf ich den mal streicheln?“ Und nein, dabei handelte es sich nicht um Kinder, sondern um ausgewachsene, gestandene Männer, die mitten im Leben stehen! Ein Baumarktmitarbeiter wollte den
Hund gar nicht mehr raus lassen, so begeistert war er von Hobbes.
Wir haben es aber dann doch geschafft, den Baumarkt zu verlassen und zwar mit entsprechender Treppenvorrichtung und auch mit Hund.
Zu Hause angekommen, machte sich der Hase dann auch gleich an die erforderlichen Baumaßnahmen. Da wir die Raumspartreppe zuvor nicht ausgemessen haben, wir sind ja eigentlich in der Welpenschule
gewesen, musste Hase sein gesamtes handwerkliches Talent abrufen… Ich bin ja so stolz auf ihn und sehe großzügig darüber hinweg, dass er die falsche Seite des Brettes herausgesägt hat und nun der
Preis, der mit Filzstift auf das Brett draufgeschrieben steht, oben und sichtbar ist ;-).
Hobbes im Sperrmüll
Ich nenne den Hobbes ja ganz gern hin und wieder mal den kleinen Terrorzwerg. Wenn er seine 5 Minuten bekommt, versetzt er die gesamte Familie mit seinen spitzen
Welpenzähnchen in Angst und Schrecken. Dort wo er entlang rennt, springen die Familienmitglieder rechts und links kreischend zur Seite und wer sich nicht schnell genug aufs Sofa gerettet hat,
muss damit rechnen, dass ihm in die Füße gezwickt wird. Wenn der Fuß nicht erwischt wird, ist es auf jeden Fall das Hosenbein. Hobbes‘ allerliebstes „Opfer“ ist unsere Tochter. Sie wird von uns
mittlerweile auch liebevoll Hobbes‘ Kauknochen genannt. Sie ist die langsamste, stolpert vor Schreck gern auf den Fußboden, kann Hobbes‘ am wenigsten Gegenwehr entgegenbringen und kreischt so
wunderbar. Ein weiterer Vorteil: Die Maßregelungsversuche des kleinen Schafs verpuffen so wunderbar ins Nichts. Hobbes ist schnell, sehr schnell… und er weiß, wie
schnell er ist.
Ich glaube ja, dass Hobbes die Strukturen in der Familie bereits sehr gut durchschaut hat. Er weiß genau, welches Verhalten ich gut finde und welches ich doof
finde. Das Dumme für ihn dabei ist, dass ich fast alles doof finde, was er gut findet.
Neben dem Zwicken in Füße und Hosenbeine
ist es das Klauen von Schuhen,
Toilettenpapier abrollen,
in der schmutzigen Wäsche im Wäschekorb wühlen
Unterwäschen stibitzen,
Polster von den Stühlen ziehen,
am Sofaüberwurf ziehen,
am Teppich nagen,
die Wolldecke mit den Krallen traktieren,
Fäden aus der Schlafdecke ziehen und fressen,
Wohnzimmertisch abräumen,
an der Tür kratzen
und noch vieles mehr.
Das bringt Herrn und Frau Hase schon ordentlich in Wallung! Nun ist es nicht so, dass Hobbes dieses
Verhalten über den Tag verteilt zeigt. NEIN! Er zeigt dieses Verhalten kumulativ in 5 Minuten. Einmal am Tag kommt dieser Ausraster. Ich persönlich habe ja den Eindruck, dass er meine
Maßregelungen in Kauf nimmt, nur um diesen „Spaß“ zu haben. Hat er sich beruhigt, meine ich in seinen Gedanken zu lesen: Das war’s wert!
Ist meine Mutter während diesem terroristischen Akt vor Ort, versteckt sich das Fusselhirn bei ihr. Und dann kommt prompt von meiner Mutter: „Hihi! Lass ihn doch.“ *grmpf*
Neulich im Keller
Welpe hin oder her, der Alltag muss weitergehen und in diesen Alltag gehört dann auch gern mal die Aktion „Der Keller muss leerer
werden!“ Schnell sind der Container und die Freundin als Helfer bestellt. Doch wohin mit dem Krümel? Hobbes ist noch nicht soweit, dass man ihn allein lassen kann.
Also wird die Mutter gefragt. Muttern und Tochter sind mit Hobbes im Garten. Ich habe noch nicht den ersten Schritt in den Keller gesetzt, höre ich: „NEIN! HOBBES!
NICHT IN DEN TEICH!“ abgelöst von „HOBBES, LASS DAS!“, „AHHH! HOBBES IST IM TEICH!“, „SPUCK DAS AUS! SPUCKST DU DAS AUS?“, „HAT ER DAS GEFRESSEN???“
„Nö!“, denk ich mir, „Das klingt, als hätten die beiden alles im Griff… *seufz*“, drehe auf der Ferse um, um mir ein Bild zu machen und gehe in den Garten. Meine Mutter steht halb im Teich (im
Wasserlauf), hat Hobbes im Arm, Hobbes ist triefnass. Ich denke, der ist in den Teich gefallen, ist er aber nicht, sondern hat im
Wasserlauf gegraben. Dafür ist meine Mutter fast in den Teich gefallen und meine Tochter springt aufgeregt vor dem Teich auf und nieder. Schönes Bild eigentlich. Ich frag: „Und? Ist alles in
Ordnung?“. Die Antwort: „Ja, ja! Alles in Ordnung!“. – Aha! – Ich geh wieder. Hobbes hat mich leider gesehen und fängt an zu jammern und zu schreien. Ich geh in den
Keller. Hobbes ist ja bei meiner Mutter… 10 Minuten später höre ich, wie Hobbes an der Wohnzimmertür kratzt. Ich mach mir Sorgen um
die Tür. 5 Minuten später höre ich, wie die Tür geöffnet wird. Meine Mutter kommt mit Hobbes zu mir, es klingelt an der Haustür, meine Freundin ist zum Helfen
angekommen, Carsten schleppt Fliesen aus den 70er Jahren nach oben, Töchterchen rennt aufgeregt zwischen Hobbes und Muttern hin und her. Ich steh kurz vorm
Kollaps.
Muttern: Ich muss dann auch gleich weg!
Ich: Öhhhm!
Freundin: Dein Töchterchen kann doch auf den Hobbes aufpassen…
Ich: Öhhhm?! Nö!
Freundin: Dann bring ihn doch hoch und mach die Tür zu!
Ich: Öhhhm?! Nö! Wir haben den Container nur für den Keller bestellt. Die Wohnung wollten wir jetzt nicht auch noch leer räumen. Die Möbel waren bislang noch gut in Schuss…
Der Hund muss also mit in den Keller. Naja… und bei dem Keller handelt es sich um einen richtigen Keller. Ein Keller, in dem Gerümpel abgestellt wird. Also kein Ort, an dem sich ein Welpe
aufhalten könnte... Also… so freilaufend… oder so an der Leine oder so… Mir bleibt nichts anderes übrig, als den Hund auf dem Arm zu nehmen und vor allem beobachtend an der Kelleraktion
teilzunehmen. Meine Funktion ist delegierend… Ich sag mal so… Ein 6 Kilo Hund kann schon schwer werden, auf dem Arm... Ich will ja nicht jammern, aber aus den 6 Kilos wurden gefühlte 60 Kilo. Ich
musste den Hund absetzen… Doch wohin? Und da war sie! Die Rettung in Form eines alten Puppenwagens. Ich setzte Hobbes hinein. Hobbes
thronte im Puppenwagen. Er fand es großartig darin! So großartig, dass er irgendwann darin eingeschlafen war. Ob ihr’s glaubt oder nicht… Er hat darin bestimmt zweieinhalb Stunden gepennt!
Richtig geschlafen, in allen möglichen Posen! Und als wir mit der Müllentsorgung fertig waren, ist er erst wach geworden, als wir ihn aus dem Puppenwagen genommen haben. Verrückter Hund!
Hase? Fotos! Oder uns glaubt hier keiner!
Doch!!!!!! Siehe Galerie `Im neuen Zuhause`
Der mutige Hobbes…
Unser kleiner Prinz ist schon ein mutiges Kerlchen. Er klettert auf alles drauf, woran er sich hochziehen kann und probiert wirklich alles aus. Wenn wir unsere Runde um den Block drehen, haben
wir öfters mal Hundekontakt. Heute hatte ich frei und Frau Hase schickt uns los. Wahrscheinlich wollte sie ihre Ruhe haben, den Hobbes hatte wieder seine 5 Minuten
- "ich spiele doof". Wir also mit allem bewaffnet was man so für einen 10 Minuten Spaziergang braucht und rein in die Hunde Rushhour. Alle paar Meter kommt uns ein Hund entgegen. Beim ersten hat
Hobbes noch aus der Ferne gebellt und ihn dann mit gebührendem Respekt umkreist. Er lässt sich kurz abschnüffeln und will dann auch. Kurze Spielaufforderung – Nein
– gut dann weiter. Nach drei oder vier Hunden bellt Hobbes nicht mehr aus der Ferne. Er steuert auf den fremden Hund zu. Der Kreis ist auch nicht mehr so groß und
das Abschnüffeln muss der Andere im Vorübergehen erledigen. Dass ich noch hinten an der Leine hänge, juckt ihn dabei wenig. Mein Bedürfnis nach sozialen Kontakten wird von ihm ignoriert… weiter
geht es.
Zuhause tobt er dann noch mit den Nachbarskindern. Ich schaue zu und überlege vor was Hobbes eigentlich Angst hat und vor was nicht:
Autofahren -> Nö
Vorbeifahrende Autos -> Nö
Knallgeräusche -> Nö
Kinder im Rudel -> Nö
Flugzeuge -> Nö
Dunkelheit -> Nö
Stimmen aus dem Fernseher -> Nö
Stinkwütendes Frauchen oder Herrchen -> Nö
Nichts zu fressen im Napf -> Nö
Rollladen, die zu gemacht werden -> Yes
Wenn es abends wird und in der Nachbarschaft die Rollos runter gehen, hat Hobbes ein „P“ in den Augen, dann will er nur noch rein und sich unter dem Sofa
verstecken. Eigentlich ist er viel zu groß um noch darunter zu passen. Er schafft das aber, weiß der Geier wie er das macht ;-)
Hobbes und das Klopapier...
Tagsüber schläft der kleine Scheißer am liebsten neben der Kloschüssel, da ist es angenehm kühl, es nerven
keine Fliegen und ab und zu passiert auch etwas Aufregendes in dem Klo ;-)
Aber seine absolute Leidenschaft hängt daneben… „die Klorolle“. Hobbes versucht alles, um sie in seinen Besitz zu bekommen. Angefangen hat es ganz harmlos. Ich bin im Badezimmer und nehme mir
etwas Klopapier von der Rolle. Hobbes beobachtet mich. Die Rolle ist schon recht ausgedünnt und rollt sich von alleine ab. Hobbes sitzt davor, dreht den Kopf zur Seite und denkt nach. Man kann es
förmlich sehen, wie es in seinem Oberstübchen arbeitet. Wenig später passiert es dann zum ersten Mal. Hobbes marschiert mit der Klorolle im Maul in Richtung Kennel. Frau Hase hechtet mit einem
lauten „Tabu“ hinter her und bringt die Klorolle zurück in das Badezimmer. Wir kennen ja mittlerweile unseren Hobbes und uns ist klar, dass dies erst der Anfang sein wird. In den nächsten Tagen
immer wieder dasselbe Bild. Wir sitzen auf dem Sofa und Hobbes hat es irgendwie geschafft an die Klorolle zu kommen.
Schließlich muss sie ja für uns auch erreichbar bleiben.
Er probiert ständig neue Taktiken aus, um seine Beute in den Kennel zu schmuggeln. Am Anfang hat er sich noch
durch schnelle und laute Trippelschritte verraten. Später hat er dann mal probiert am Rand des Sofas entlang zugehen, anstatt quer durch das Zimmer. Er hat sich auch schon ganz klein gemacht oder
ist besonders unauffällig gelaufen. Aber spätestens an seinem Kennel ist Schluss, denn die Hasen sind auf zack. Besonders originell ist auch der Versuch gewesen, nicht die ganze Klorolle zu
mopsen, sondern nur an dem Ende zu ziehen und los zu laufen. Dumm nur, dass ihn die abgerollte Klorolle (bis in den Kennel) verraten hat. Absoluter Höhepunkt an Einfallsreichtum, Hobbes spart
sich den Weg zu seinem Kennel und zerlegt lautstark die Rolle gleich neben dem Klo, so dass er einige wertvolle Sekunden gewinnt.
Gestern hat uns Ursel mit Hobbes Mama E´Na-ya und seiner Nanny Yashi besucht. Nach 2 Stunden toben im Garten, sind wir mit Hobbes und unserem Gast in die Wohnung spaziert und Ursel konnte sich selbst einen Eindruck davon verschaffen, wie gerissen Hobbes agiert. Natürlich haben wir uns angeregt weiter unterhalten, schließlich gibt es viele Hundegeschichten die man austauschen muss. Hobbes hat direkt gemerkt, dass wir ihm keinerlei Beachtung schenken und auf eine günstige Gelegenheit gewartet. Ursel hat sich vor Lachen weg geschmissen, als Hobbes die Gunst der Stunde genutzt hat und mit der Rolle Klopapier im Maul in seinem Kennel verschwunden ist.
Natürlich hat sie auch verraten, dass Papa O`Lhi bis heute noch Gefallen an diesem Spiel hat und er ist schon 5.
Heute Abend werde ich mal testen, wie hoch wir Klorolle hängen können, so dass noch alle Zweibeiner im Sitzen dran kommen… ;-)