Trickdogging

Lhy Lhy Sha ist von meinen Tibetischen Hunden die ruhigste im Rudel und die, die am meisten motiviert werden muss. Sie macht alle Übungen 1 - 2 Mal und entscheidet dann für sich, dass es genug ist. Von daher ist bei ihr eine äußerst sensible Herangehensweise angebracht, um die Frustation auf beiden Seiten so gering wie möglich zu halten.

Ich habe mich bei ihr neben dem Grundgehorsam für „Trickdogging“ entschieden, weil ich da äußerst kleinschrittig beginnen konnte und auch variabel in der Auswahl der Tricks sein konnte.

Trickdogging heißt nämlich nichts anderes als „seinem Hund Kunststückchen beibringen“.

Der Hund kann beispielsweise Pfötchen geben, eine Rolle lernen, eine Verbeugung machen und kriechen, buddeln, Männchen machen, auf zwei Beinen laufen, spanischen Schritt gehen oder einfach in die Luft springen. Diese Art der Bewegungen beherrscht jeder Hund von alleine, man muss es nur einfangen, beklickern und mit einem Kommando belegen.

Oder er arbeitet an einem Sportgerät – nämlich am Menschen: Er springt durch die Arme, über die Beine, über den Rücken, läuft im Kreis herum, läuft Slalom vorwärts oder rückwärts durch die Beine und vieles mehr.

Beim Abklatschen, winken, Köpfchen schief legen, „Schäm Dich,“ „Kuckuck“ unter dem ausgestreckten Menschenarm hindurch, winken, Ja- und Nein - Sagen, Bellen auf Kommando, „Hände hoch“ oder „Peng!“ und tot umfallen hat man die Lacher garantiert und alle staunen, wenn man das vorzeigt..

Im Laufe der Zeit kann man auch mit Requisiten arbeiten und dem Hund beibringen, Skateboard zu fahren, einen Puppenwagen zu schieben, eine Tigerente zu ziehen oder den Würfel zu drehen.

Wer besondere Fähigkeiten seines Hundes haben möchte, beschäftigt sich mit den Haushalts-Tricks. So genannte Service- und Behindertenbegleithunde zeigen, was alles möglich ist: Hunde können aufräumen, Wäsche einsortieren, den Mülleimer raus bringen, beliebige Gegenstände aufheben oder bringen, den Telefonhörer abnehmen, Türen öffnen und schließen, Licht an- und ausmachen, beim An- und 

Auskleiden behilflich sein und vieles, vieles mehr.

Bis ein Vierbeiner ein derart umfangreiches Repertoire entwickelt, vergehen viele Wochen, Monate, manchmal Jahre. Wenn man aber mit Spaß, Optimismus und Geduld an das Tricksen herangeht und wenn der Hund zunächst mit eher mäßigem Tempo lernt, geht alles..Überall wird nur mit Wasser gekocht – auch Lassie & Co haben einmal klitzeklein angefangen.

Nicht alle Tricks sind für jeden Hund geeignet, man muss flexibel in der Auswahl sein.

Komplexere Tricks werden am besten in kleine Teilschritte zerlegt und mit operantem Konditionieren erlernt. Der Einsatz eines Clickers ist sinnvoll, da mit ihm am besten präzise und kreativ gearbeitet werden kann.