Das Leben heute auf dem Pferdehof

Nach 12 Jahren Pferdeparadies ziehen wir Bilanz: Ehen wurden geschlossen,  Partner haben sich gesucht und gefunden. Freundschaften drohten zu zerbrechen und haben sich dadurch gefestigt. Heute können wir wirklich von einer kleinen Pferdeparadies-Familie sprechen.

Wir haben nun einen Traktor und Hilfe bei den im Stall anfallenden Arbeiten. Abläufe im täglichen Umgang mit den Pferden sind optimiert und zur Routine geworden. Unser Wunsch, ein Tag möge bitte mehr als nur 24 Stunden haben, wurde aber leider bislang nicht erhört.


Unser Wissen über Pferdekrankheiten im Allgemeinen und im Besonderen ist neben dem Wissen über Haltungsbedingungen, Ausbildungsmethoden und Grenzen des Machbaren mit den Jahren um viele Erfahrungen reicher geworden. Aber nicht nur diese Erfahrungen brachten uns dem Ziel immer näher, nein, alles praktische Wissen wird nun theoretisch aufgearbeitet und mündet in eine Tierheilpraktísche Ausbildung.

 

Wir können nun Qualität von „Masse“ unterscheiden und haben gelernt, unserer Intuition zu vertrauen.
Heute hören wir unseren Pferden genau zu, die von kompetenten Tierärzten, Physiotherapeuten und Hufschmieden betreut werden, wenn der Intuition fachliche Hilfe folgen muss.

 

Und trotzdem wissen wir, dass sich eben nicht alles planen, kalkulieren und voraussehen lässt und dass Fehler immer wieder passieren werden, weil sie zum Lernen unbedingt dazu gehören.

 

Wir entwickelten eine große Demut gegenüber einer äußerst sensiblen Kreatur: Unsere Pferde sind nicht nur liebgewordene Freizeitpartner, sondern in erster Linie sind sie unsere besten Lehrmeister! Wir sind dankbar für jeden guten Tag und geben unser Bestes, damit sie sich wohlfühlen.

 

 

 

 

So erfuhren wir nicht nur viel über unsere Körpersprache aus Pferdesicht, sondern wir lernten vor allem uns selbst „neu“ kennen: Es gibt wohl nicht viele Lebewesen auf dieser Welt, die den Menschen so gut spiegeln, wie das Pferd!

 

 

Reiterlich entwickeln wir uns mit Hilfe von zwei fantastischen Reitlehrerinnen stetig weiter – wenngleich auch phasenweise nur sehr theoretisch, denn nicht alle unserer als Reitpferde geborenen Freizeitpartner sind gesundheitlich stabil. So kam es in zwei Pferd-Mensch-Teams immer wieder zu kürzeren aber auch längeren Reitpausen.

Für uns gelten folgende Grundsätze: Alles braucht seine Zeit! Und: Es sind die Wege, die zum Ziel führen! „Zwangsmittel“ und abartige Praktiken wie zum Beispiel die so genannte „Rollkur“ lehnen wir strikt ab.
Wir entdeckten die Klassische Handarbeit für uns, feilten an den verschiedenen Longentechniken und stellten fest, wie viel Spaß Mensch und Pferd an Zirkuslektionen haben.

Heute wissen wir, wie Pferde lernen und so mancher Grundschullehrer unter uns konnte dieses Wissen auch auf seinen Beruf übertragen: Lob ist besser als Tadel! In kleinen Schritten zum Erfolg! Und: Wie du es in den Wald hineinrufst, so schallt es auch wieder heraus!
 
Über die Jahre haben wir uns wirklich unser eigenes kleines Paradies geschaffen, in dem wir in Bezug auf Äußerlichkeiten auch mal „Fünfe gerade“ sein lassen können (müssen). Wir lieben und genießen unser Leben auf dem Land mit unseren vierbeinigen Familienmitgliedern sehr. Und trotzdem stellen wir jeden Tag erneut fest:
 
Pferdehaltung in Eigenregie klingt leichter, als sie ist!